Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper im Interview.
Überrascht Sie die neue Fußball-Euphorie in Ihrer Stadt?
Nein, ganz und gar nicht. Fußballbegeisterung gehört in Magdeburg einfach dazu, es gibt ein riesiges Potenzial hier. Ich erinnere nur an die Pokalspiele zu Beginn des Jahrtausends. Heute reicht die Begeisterung bis in die Bürgerschaft rein. Viele sind zwischenzeitlich nur nicht hingegangen, weil die Bedingungen dafür nicht existierten. Jetzt existieren sie.
Und wie erklären Sie sich die Begeisterung?
Über den Fußball identifiziert sich der Zuschauer mit der Stadt. In ganz früheren Zeiten ist der Bürger für seine Stadt in den Kampf gezogen, heute demonstriert er das über den Sport. Er fiebert mit. Es gilt das Motto: Das sind die Unseren, wir zeigen, dass wir was können.
Also profitiert auch die Stadt vom FCM-Aufschwung?
Ganz enorm sogar. Das ist für das Image und die Bekanntheit der Stadt sehr gut. Egal, wohin ich komme, ich werde jetzt überall auf den Fußball angesprochen. Ein Übriges tragen die Live-Übertragungen im Fernsehen bei. Allein die Tatsache, dass die ARD bundesweit sonnabends über die dritte Liga, und da eben auch den FCM, berichtet, ist nicht zu unterschätzen. So gesehen hat die dritte Liga schon ein großes Werbeformat. Wichtig ist mir nur, dass alles möglichst positiv bleibt, die Fans sich benehmen.
Gelingt tatsächlich das Fußball-Wunder eines Durchmarsches in die zweite Liga, kommen auf die Stadt sicher neue Forderungen zu, was die Aufrüstung des Stadions betrifft.
Wir sind doch gerade dabei, dort die Sicherheitsvorkehrungen zu verbessern. Das bezahlt die Stadt, es geht um mehr als 200.000 Euro. Genauso wie wir vergangenes Jahr die Videowände bezahlt haben. Von neuen Anforderungen des DFB oder DFL ist mir außerdem bis heute nichts bekannt. Und: So lange Darmstadt in diesem Stadion in der ersten Liga spielen darf, mache ich mir um Magdeburg keine Sorgen …
Fragen: Rudi Bartlitz