La Dolce Vita“ ist ein Film des italienischen Regisseurs Federico Fellini aus dem Jahr 1960. Im Mittelpunkt des Films steht Marcello Rubini, ein Journalist und Frauenheld, der auf der Jagd nach den „süßen“ Geheimnissen der Prominenz auf der Via Veneto mit ihren exklusiven Nachtclubs und Cafés ist.
Doch neben dem nächtlich pulsierenden Leben zwischen Straßenflirt und allabendlichen Partys werden auch die nicht weniger werdenden existenziellen Fragen aufgeworfen. Der bekannte italinische Filmstar Marcello Mastroianni verkörpert die Hauptfigur. Und schließlich ist es Mastroianni, der eine Brücke zum Ristaurante „Dolce Vita“ nach Magdeburg schlägt. Restaurant-Gründer Nino Sardella hatte Mastroianni in seiner italienischen Heimat öfter als Gast bewirtet. Im „Dolce Vita“ in der Ernst-Lehmann-Straße 17 kann man das auf Fotodokumenten besehen.
Nun ist das Leben im Stadtteil Alte Neustadt überhaupt nicht mit dem im sommerlichen Rom zu vergleichen, aber „La Dolce Vita“ – das süße Leben – ist immer genau dort, wo man es zu genießen weiß. Giuseppe Sardella, Ninos Sohn, führt inzwischen das Restaurant und lebt die Tradition zur italienischen Lebensart seines Vaters weiter. Ein süßes Leben muss eben nicht ausschließlich inmitten großer Prachtstraßen und im Trubel einer partywütenden Meute stattfinden. Die Süße, die man im Ristorante „Dolce Vita“ schmeckt, wirkt auf eine andere Art verführerische Weise. Hier geht es um die Verwöhnung des Gaumens, um ein geschmackliches Erlebniss der Sinne und herzliche Gastlichkeit. Italienische Kochkunst, Tradition und Qualität – das sind die Zutaten, mit denen Giuseppe Sardella auftrumpft und überzeugen will. Das charmante Lächeln und die sympathisch ausschweifende Art, mit der ein Italiener sich in Szene setzen kann, bekommt man als Gast als besonderen Erlebnisgenuss kostenfrei dazu. Das süße, italienische Leben kann eben auch in Magdeburg zu Hause sein. Man muss nur verstehen, davon im rechten Moment zu probieren.
Jeden Sommer tankt Giuseppe Sardella vier Wochen in der Heimat auf. Dort atmet er Kultur und Lebensart seiner Landsleute neu und erfrischt sich quasi an der Mentalität seiner Vorfahren. Aber aus Italien bringt er stets auch diverse Leckereien mit, die dann in Magdeburg serviert werden. Selbstgemachte Schinken nach traditionellem Familienrezept, unterschiedliche Weine und verschiedene Oliven-Zubereitungen reisen im August von der Mittelmeerregion in die Landeshaupstadt von Sachsen-Anhalt. Genau dafür macht das Restaurant vier Wochen Sommerpause. Seit dem 26. August zieht in dem Neustädter Gasthaus wieder das Flair köstlich, süßer Verführung ein.
Für die Gäste soll der Aufenthalt eine Atmosphäre mediterranen Lebensduftes mit Zeit zum Verweilen und Genießen erzeugen. Für Giuseppe Sardella und sein Team ist nach den vier Wochen Pause die Zeit süßen italienischen Genusses eher vorbei. Um Gastronom sein zu wollen, darf man selbst nicht in dekadentem Zeitvertreib schwelgen. Wenn andere Feierabend haben, das Wochenende genießen und Feiertage begehen wollen, genau dann muss man in der Küche und im Service bereit sein, die anderen zu verführen, mit Kochkunst und Gastlichkeit. Das süße Leben findet jeder auf seine Weise. Eine Möglichkeit wäre es, sich von italienischer Lebensart einnehmen zu lassen. Ein süßes Leben ist da, wo man ihm die Chance gibt, verführerisch zu schmecken. (tw)