Sie sind da, wenn Menschen in Notsituationen Hilfe brauchen. Für ihre Einsätze sucht Magdeburgs Notfallseelsorge weitere Mitstreiter. Birgit Ahlert sprach mit Dietmar F.-Hüge über Aufgaben, Ausbildung, Einsatzmöglichkeiten.
Für wen ist die Notfallseelsorge da?
Für Menschen in Notsituationen. Für Betroffene, Angehörige oder auch Einsatzkräfte, die mit Notfällen in Berührung kommen. Wenn jemand stirbt zum Beispiel, bei einem Unfall oder auf andere Art. Dann begleiten wir die Polizei zu den Verwandten, überbringen die Nachricht und achten darauf, wie sie aufgenommen wird. Zu unseren Aufgaben gehört es, auf Schocksituationen zu achten, zuzuhören, Zuspruch und Beistand zu geben, auf Fragen zu antworten, soweit möglich. Wir sind für die Seele da, geben ihr sozusagen einen ersten „Notverband“. Damit niemand mit seiner Traurigkeit, seinen Belastungen alleine sein muss.
Wie läuft so ein Einsatz ab, wie viele gibt es?
Wir werden von der Polizei benachrichtigt und fahren dann zum Einsatzort. Dazu ist immer jemand von uns in Bereitschaft. Bezogen auf das Team sind es 10 bis 15 Einsätze im Monat.
Wer gehört zum Team?
Menschen jeden Alters und aus vielen Berufsgruppen. Studenten ebenso wie Senioren, Sozialarbeiter, Büroangestellte, Feuerwehrleute, Pfarrer. Derzeit sind 15 Frauen und Männer in unserem Team. Durch die unterschiedlichen Dienste im Beruf, Urlaub usw. reduziert sich die Anzahl jedoch, sodass wir unser Team erweitern möchten.
Welche Voraussetzungen muss man mitbringen, um für die Notfallseelsorge tätig zu sein?
Man sollte volljährig sein und psychisch stabil. Außerdem möglichst mobil. Wir sind zwar im Bereich Magdeburg im Einsatz, müssen jedoch so schnell wie möglich vor Ort sein. Fachlich gibt es keine Bedingungen. Bevor jemand für die Notallseelsorge im Einsatz ist, gibt es eine Ausbildung. Die nächste beginnt im Januar. Vorab haben wir am 5. Oktober eine Informationsveranstaltung, zu der wir hiermit gern einladen. Sie findet in der Neustädter Straße 6, im Giebelsaal, statt.
Die Notfallseelsorge ist ein Angebot des evangelischen Kirchenkreises. Sollten die Mitarbeiter einer Konfession angehören?
Das ist keine Bedingung, nein. Weder für die Mitarbeit noch für die Hilfe.
Gibt es eine Vergütung für die Tätigkeit?
Es handelt sich um ein Ehrenamt, es gibt eine Aufwandsentschädigung, wer mit dem eigenen Auto unterwegs ist, bekommt auf Wunsch das Fahrgeld erstattet. Ansonsten werden alle notwendigen Einsatzmittel zur Verfügung gestellt, es gibt regelmäßige Teamberatungen mit Fallbesprechungen und Weiterbildungen können in Anspruch genommen werden. Wir verbringen auch unterhaltsame Stunden miteinander, wir sind trotz oder gerade wegen des ernsten Betätigungsfeldes eine lebensfrohe Truppe.
Beim Ehrenamt stellt sich die Frage: Wie groß ist der zeitliche Aufwand?
Das ist flexibel und orientiert sich an den Möglichkeiten der Teammitglieder. Manch einer von uns kann nur am Wochenende, manche nur tagsüber, andere nachts oder alle paar Wochen. Danach richtet sich dann der Bereitschaftsdienst. Gerade deshalb würden wir uns über mehr Mitglieder freuen, das erweitert die Möglichkeiten.
Wohin können sich Interessenten wenden?
An die Notfallseelsorge im Kirchenkreis Magdeburg, Neustädter Straße 6, E-Mail nfs.md@gmx.de oder telefonisch unter der Telefonnummer 0160/ 90 54 92 69. Das ist die Nummer von Michaela Heller, die die Notfallseelsorge leitet. Sie können aber auch spontan zu unserer Informationsveranstaltung am 5. Oktober, 19 Uhr, kommen.
Notfallseelsorge Magdeburg
Neustädter Straße 6
E-Mail nfs.md@gmx.de
Tel. 0160/ 90 54 92 69
www.ek-md.de