Es war der Charme alter Caféhaus-Tradition, der zum ausklingenden 19. Jahrhundert die Magdeburger und Besucher in den Breiten Weg lockte. Zahlreiche Lokalitäten und Restaurants luden hier auf der größten und prachtvollsten Straße zum Verweilen ein. So auch der Breite Weg mit dem Café Peters, eine der angesagtesten Adressen der aufsteigenden Bohème in der Elbestadt. Von außen an der Fassade kaum zu erkennen, befand sich im Hinterhaus mit einer gewaltigen Größe der Gastraum, der in Stoßzeiten stets ausgefüllt war.
Hier traf man sich zum Zeigen und Plauschen, erfuhr Neuigkeiten aus der Stadtszene oder genoss einfach nur ein heißes Getränk zu selbstgebackenen Kuchen oder opulenten Tortengebilden.
Aus den Akten des Stadtarchives ist zu entnehmen, dass nach der Zerstörung Magdeburgs im Jahr 1631 das Grundstück 1655 verkauft wurde. Der neue Besitzer und Kämmerer Johann Pohlmann errichtete 1657 nach dem Vorbild des Braunschweiger Gewandhauses ein neues Gebäude im Stil der deutschen Spätrenaissance. Es zählte als Eckhaus zur Giebelgasse zu den wenigen echten Giebelhäusern im Breiten Weg. Bis 1845 betrieb hier die Familie Nathusius eine Tabakfabrik. 1890 erfolgte der Umbau zur Gaststätte und beherbergte bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg das Café Peters.