Als zweites Märchen zur Weihnachtszeit präsentiert das Theater in der Grünen Zitadelle den „Gestiefelten Kater“ als Musical.
Die Bühne hüllt sich in dunkles Blau, Sterne leuchten und geben dem Bühnenbild bereits etwas Märchenhaftes.
Über allem thront das Bild des Königs, der hin und wieder blinzelt wie in einem Harry-Potter-Film. Das beschäftigt die Kinder bereits vor der Aufführung. „Guck mal, guck mal!“, rufen sie aufgeregt ihren erwachsenen Begleitern zu. Das Ensemble des Theaters in der Grünen Zitadelle gibt einem traditionellen Märchen ein neues Gewand – und vor allem passende Schuhe. Die sind schließlich wichtig beim „Gestiefelten Kater“. Der verhilft dem armen Bauernsohn zu Ruhm und Ehre in einem neuen Märchenmusical. Musik und Texte stammen erneut von Enrico Scheffler und Wolfgang-David Sebastian, die bereits im letzten Jahr „Hänsel und Gretel“ in einer Musicalfassung erfolgreich auf die Bühne brachten.
Die schnurrende Hauptfigur übernimmt Neuzugang Adrian Laza. Er überzeugt als gestiefelter Kater bei seinem ersten Theaterauftritt erstaunlich souverän, darstellerisch wie gesanglich. Die verliebte Prinzessin wird von Marie Matthäus dargestellt, Enrico Scheffler ist als Bauernsohn Hans zu erleben und Wolfgang-David Sebastian übernimmt sowohl den Part des bösen Zauberers als auch des hungrigen Königs, dessen hicksender Auftritt zu den unterhaltsamen Glanzlichtern gehört.
Am schönsten wird es, wenn die Darsteller die Publikumskinder einbeziehen. Das gelingt vor allem dem Kater. Etwa wenn er verschwörerisch mit ihnen gemeinsam erklärt: „Hans ist verliebt“. Für ihn beteuern die Knirpse auch im Chor voller Inbrunst dem König: Felder, Wälder und Seen gehören alle „dem Grafen von Katzenstein“. Herrliche Momente. Am Ende der Geschichte wird aus dem armen Bauernsohn ein Schlossherr, er heiratet die Prinzessin und das Leben ist schön. Der König braucht nicht mehr hungern und der kluge Kater erhält Amt und Würden. Entsprechend auch das märchenhafte Fazit: Wenn man an etwas wirklich glaubt, kann man es auch erreichen. Oder wie der Kater sagt: „Wenn du Träume hast, mach sie wahr“. Und – so möchte man ergänzen – zieh die richtigen Schuhe an! Denn „Es liegt alles an den Schuh’n“ singen zum Finale Darsteller und Gäste gemeinsam rockend. Da hält es letztlich auch einige Eltern nicht mehr auf den Stühlen und sie tanzen mit.
Aufführungen gibt es noch am 19. Dezember um 11, 15 und 17 Uhr, wobei der mittlere Termin bereits ausverkauft ist.
Birgit Ahlert