Film verrückt – Tipps von Lars Johansen

230715PG_Kabarett1Regelmäßig möchte ich in dieser Rubrik Filme oder Serien empfehlen, die Sie im Kino oder auf dem Bildschirm zuhause einmal anschauen sollten. Dabei möchte ich Ihren Blick auf eher Ungewöhnliches lenken.
Frisch auf DVD erschienen ist „Crimson Peak“ von Guillermo del Toro, der einen wundervoll altmodischen Geisterfilm gedreht hat. Mia Wasikowska wiederholt ein wenig, aber sehr ansehbar, ihre Rolle aus „Jane Eyre“, den ich auch nur jedem ans Herz legen kann, der viktorianische Schauerromantik liebt.

Die sehr schönen Bilder in dem wirklich unheimlichen Haus, welches zu versinken droht und nicht nur dadurch an Edgar Allan Poes „House of Usher“ erinnert, entführen uns in eine unheimliche Gegenwelt, in der Geister fast normal erscheinen. Das reine Weiß des Schnees und die blutrote Tonerde verleihen durch ihre permanente Präsenz dem Film eine Symbolkraft, die an del Toros Meisterwerke „Pans Labyrinth“ und „The Devil’s Backbone“ erinnert.  Wer sich nicht gruseln will, sondern leicht, witzig und gleichzeitig hochintelligent unterhalten werden möchte, sollte einen Blick auf eine schwungvolle amerikanische Agentenserie aus den 60ern riskieren. „Solo for U.N.C.L.E.“ war so erfolgreich, dass aus verschieden Folgen Spielfilme zusammengeschnitten wurden, die in Europa sogar im Kino liefen. Kein Wunder, hatte doch Bond-Erfinder Ian Fleming höchstpersönlich an der Serie mitgearbeitet, die mitten im kalten Krieg einen russischen und einen amerikanischen Agenten zusammenarbeiten ließ. Bekannte Gaststars, darunter William Shatner und Leonard Nimoy oder ein sehr junger Kurt Russell, runden das Vergnügen ab. Den Kinogängern sei die „Okami“-Reihe empfohlen, die man im Mitternachtskino auf dem Moritzhof sehen kann. Japanisches Kino aus den 1970er Jahren, in dem ein ausgestoßener Samurai mit seinem kleinen Sohn, welchen er in einem Kinderwagen mit sich führt, die Ausrottung seiner Familie zu rächen versucht. Die ausgezeichnet choreographierten Schwertkämpfe und die wortkargen Krieger korrespondieren mit einer ebenso kargen Landschaft von trister Ausweglosigkeit.