Wenn sich Worte zur Schau stellen

PlakatentwurfWeil Literatur mehr als ein Hauptsatz ist, gründeten sich vor sechs Jahren die Schreibkräfte, ein Zusammenschluss von Magdeburger Autorinnen und Autoren. In diesem Jahr feiern die Schreibkräfte ein Jubiläum. Im Juni wird das zehnte Heft ihrer Literaturzeitschrift  erscheinen. Als sich die Schreibkräfte gründeten, war es das Ziel, ein neues Forum für Literatur in Sachsen-Anhalt zu entwickeln. Inzwischen sind die Magdeburger Schreibkräfte und ihre Publikation ein fester Bestandteil der mitteldeutschen Literaturszene.

„Von Anfang an haben wir darauf geachtet, inhaltlich und formal möglichst vielfältig zu sein“, sagt Herausgeberin Regine Sondermann. Und Mitherausgeber Karsten Steinmetz ergänzt: „Deshalb war es uns auch wichtig, Autoren aus Halle oder Leipzig einzubinden.“ Inzwischen veröffentlichen in der Literaturzeitschrift sowohl Bachmannpreisträger, wie auch junge Autoren, die am Anfang ihrer Karriere stehen.
Aber nicht nur Literatur, auch die bildende Kunst spielt für die Publikation eine wichtige Rolle. Jede Ausgabe wurde von einem bildenden Künstler gestaltet. Und auch hier zeigt sich eine große Bandbreite, von der Malerei über Grafik bis hin zu Plastik oder Fotografie. Zum zehnten Jubiläumsheft gibt es nun eine Ausstellung aller beteiligten Künstler, am Dienstag, dem 7. Juni, um 19 Uhr im MDR Landesfunkhaus Magdeburg. Die Ausstellung wurde von Andreas Hornemann kuratiert und finanziell unterstützt durch die Landeshauptstadt Magdeburg. „Im Prinzip finanzieren die Schreibkräfte ihr Heft selbst. Allerdings deckt der Verkaufspreis nicht alle Kosten“, räumt Regine Sondermann ein. Deshalb sind die Schreibkräfte mit mehreren literarischen Programmen unterwegs, um sich das nötige Geld zu „erlesen“. Das allerdings erweist sich als kein leichtes Unterfangen, denn in vielen Regionen des Landes ist die Lesekultur wenig entwickelt. Und das hat auch etwas mit den finanziellen Ressourcen zu tun, wie Regine Sondermann aus eigener Erfahrung weiß: „Auch wenn wir nicht direkt von Fördermitteln abhängig sind, so spüren wir dennoch die Folgen der angespannten Finanzlage, denn unsere Leseorte sind häufig öffentliche Einrichtungen wie Bibliotheken oder Galerien. Wenn gespart werden muss, dann dort zuerst.“ Trotzdem sind die Schreibkräfte optimistisch, in fünf Jahren ihr zwanzigstes Heft zu präsentieren. Dann erneut mit einem Sonderheft und einer großen Ausstellung.