Sommersatire: Wer wenig hat, kann viel erträumen

090616PG_Hengstmann18Magdeburg betritt die Weltbühne. Und das nur wegen dieser Tunnelbaustelle. Plötzlich sprudelt Öl und sorgt für einen unermesslichen Reichtum, aber eben auch für neue Begierden und Ansprüche. Wer wenig hat, kann eben viel erträumen. Der Öffentliche Nahverkehr ist kostenlos. Steuern sind abgeschafft. Die UNO will an die Elbe ziehen und die OPEC schickt einen Scheich.

Des einen Vorteil ist des anderen Nachteil. Die Begehrlichkeiten der mächtigsten Nationen, überall dort mitzumischen, wo Geld gemacht wird, spannt sich über die einstige Landeshauptstadt. Die hat sich längst abgenabelt von sachsen-anhaltischen Interessen und einen souveränen Staat ausgerufen.
Gelenkt und geleitet wird die Entwicklung aus dem Rathaus heraus. Oberbürgermeister Lutz Trümper hat im diesjährigen Sommertheater des Hengmanns Kabaretts im Technikmuseum seinen Auftritt, genauso wie Innenminister Holger Stahlknecht. Letzterer wird vom bisherigen Sitz seiner Behörde an der Halberstädter Straße ins Gebäude der ehemaligen SED-Bezirksleitung zwangsumgesiedelt. Das muntere Stück unter dem Titel „Magdeburg ist (D)alles“ ist eine Aneinanderreihung fröhlicher Spekulationen, wenn in der Stadt auf einmal Öl gefördert werden kann. Doch nichts ist ewig und vor allem „Manni“ hat so seine Zweifel am Ölfund unter dem Damaschkeplatz, ob die Sache gut ausgeht. Das Familienkabarett hat mit ihrer diesjährigen Sommersatire wieder ein Stück auf die Bühne gebracht, das mit Witz, Humor und viel Musik für einen unterhaltsamen Abend sorgt.

„Magdeburg ist (D)alles“
Buch & Musik: Frank, Sebastian & Tobias Hengstmann
Regie: Bernd Kurt Goetz
Premiere war am 9. Juni 2016; läuft bis zum 16. Juli 2016 im Technikmuseum
Von Mittwoch bis Samstag, jeweils ab 21 Uhr Sonntag ab 17 Uhr
Karten: 0391/4025540; www.hengstmanns.de