Die Überschrift ist nicht nur der Titel einer Ausstellung von Phil Hubbe, sie trifft auf alle seine Arbeiten zu. Erst recht, wenn er Menschen ins Visier nimmt, mit Porträts – oder wie es heute heißt: Selfies. „Mein letztes Selfie“ ist dann auch der Titel seines neuen Werkes, das in Buchform erscheint.
Der professioneller Zeichner ist regelmäßig mit seinen Karikaturen in deutschen Tageszeitungen, in „Spiegel“ und „Kicker“ vertreten. Er setzt sich mit Behinderungen auseinander. Selber an MS erkrankt, kann er dem Thema immer wieder neue Facetten abgewinnen, die in mittlerweile fünf Büchern sehr erfolgreich im Verlag Lappan erschienen sind. Das sechste ist ab 28. Juli erhältlich. „Mein letztes Selfie“ widmet sich natürlich wieder dem unerschöpflichen Thema. Und das „letzte“ sollte man nicht allzu wörtlich nehmen, denn die nächsten Zeichnungen sind schon lange fertig, der Karikaturenkalender für 2017 gedruckt und der für 2018 in Vorbereitung.
Eine Buchveröffentlichung muss natürlich gefeiert werden. Und dafür kann man den Autoren natürlich auf der großen Bühne erleben. Premiere ist sozusagen im Magdeburger „Wohnzimmer“: am 26. Juli im Moritzhof. Begleitet wird der Zeichner von seinem Freund, dem Autor, Moderator, Kolumnisten (u.a. bei Magdeburg Kompakt) und Kabarettisten Lars Johansen, welcher den Bildern Worte folgen lässt. Zusammen sind sie unschlagbar, ein Team wie M und S, Be und Hindert, Roll und Stuhl und zeigen ein kleines Programm, also Karikabarett. Das ist eine Mischung aus Strich und Wort, deren Akteure mit spitzer Feder und ebensolcher Zunge ein Tabuthema bearbeiten: Darf man eigentlich über Behinderte lachen? Schon die Frage ist falsch. Denn richtig muss es „mit ihnen“ heißen. Und das geht natürlich, und ist sogar behindertengerecht. Eine schwer behinderte Gerechtigkeit. Früher hieß das Konfusion, heute Inklusion. Da ist eben alles inklusive. Sogar, der Eintritt, denn der ist frei. Und natürlich auch ein Selfie mit dem Autoren. Muss ja nicht unbedingt das letzte sein.