Ich gehöre auch zu den Pokémon Go App-Testern. Aber ich vermeide es, ausschließlich mit Blick nach unten durch die Stadt zu stolpern. Einige Spieler sehen nur noch die virtuellen Minimonster und schrecken beim Jagen gedankenverloren vor keinem Hindernis zurück. Das Spiel, das Spaß machen soll, kann dann im wirklichen Leben auch gefährlich werden. Wer unentwegt die Augen aufs Smartphone richtet, sollte dennoch auch die Straßenverkehrsordnung im Blick behalten. Trotz roter Ampel über die Straße laufen? Auf der Fahrbahn stehenbleiben? Einen Bauzaun überklettern? Das kostet, wenn man erwischt wird. Beim Auto- und Radfahren ist das Handy ohnehin tabu, sonst drohen ein Bußgeld und bei Kraftfahrern auch ein Punkt in Flensburg. Okay, um den Versicherungsschutz müssen Sie sich weniger Sorgen machen. Wenn Sie ein Pokémon ausgerechnet in Nachbars Beet fangen mussten und nun die echten Blumen zertrampelt sind, übernimmt Ihre private Haftpflichtversicherung die Schadenersatzforderung. Auch wenn Sie einen Mitmenschen umrennen und dieser sich verletzt – wobei ich die moralische Schuld für schlimm genug halte. Wer aber auf der digitalen Jagd mutwillig einen Zaun einreißt, hat vorsätzlich gehandelt und bekommt dafür keinen Versicherungsschutz. Sollten Sie am Lenkrad einen Verkehrsunfall verursachen, weil Sie nebenbei Monster suchen, zahlt Ihre Kfz-Haftpflicht dem Unfallopfer die Schäden. Ihr eigener Vollkasko-Versicherungsschutz kann jedoch entfallen, wenn Ihnen wegen Ihres Spieltriebs grobe Fahrlässigkeit nachgewiesen wird. Für eigene Verletzungen brauchen Sie übrigens eine private Unfallversicherung, um nicht leer auszugehen. Für Freizeitunfälle zahlt keine gesetzliche Unfallversicherung. Haben Sie weiterhin Spaß mit Pokémon Go, aber bitte bleiben Sie aufmerksam für die reale Welt.
Ihre Jennet Pchayeck aus dem Kundendienst Center der ÖSA Versicherungen