Drei Leute in ungewöhnlicher Besetzung: Gitarre, Cello, Saxophon. Eine Dame zwischen zwei Herren. Gegründet an einem Abend, an dem andere Herren einen Rückblick auf das Lebenswerk halten. Klingt das spannend? Es ist spannend. Als Kropinski, dieser (nach der taz) „Jimi Hendrix der akustischen Gitarre“ sechzig Jahre alt wurde, war das ein für die Rückschau auf das Lebenswerk ungeeigneter Tag. Kollegen, die an der Rückschau hätten teilhaben können, standen mit den verschiedensten Partnern oder solo selbst auf irgendwelchen Bühnen herum. Gut, dachte Kropinski, dann ist das die Zeit für etwas Neues. Er kannte den Syxophonisten Vladimir Karparov. Er meinte, der passe gut zu ihm. Von Susanne Paul, der Cellistin, hatte er gehört, kannte sie aber nicht. Er rief an, sie wollte. Und da standen sie als Trio auf der Bühne der Berliner Kulturbrauerei. Es begann etwas Neues. Zum Sechzigsten. Keiner ist zu alt, die Welt neu zu entdecken. „Im Nachhinein weiß ich, dass es eine sehr gute Entscheidung war“, meint Kropinski, der das Gefühl hatte, hier stehen drei Seelenverwandte auf der Bühne. „Da war keine Fremdheit. Man hatte immer etwas Neues zu erzählen.“ Also von Beginn ergab sich ein Dialog auf der Bühne, genauer ein Trialog. Es hatte jeder etwas mitzuteilen. „Im Rahmen meiner Kompositionen freilich, aber jeder sollte sich nach seinem Gusto einbringen.“ Wobei Kropinski nicht nur an den Klang der Instrumente, bwz. deren Zusammenklang, dachte. Ihm war auch wichtig, mit Partnern auf der Bühne zu stehen, die einander mögen. „Ich denke musikalisch so, dass meine Mitspieler(innen) für ihre persönlichen Ausdrucksmöglichkeiten genügend Raum finden. Ich betrachte die Band von daher eher als ein Podium, auf dem jeder angemessen zu Wort kommt.“ Letztlich „organisierte Improvisation“. Unbedingt hören und sehen kommen!
Jazz in der Kammer im forum gestaltung Uwe Kropinski Trio; 17.10. 2016, 20 Uhr forum gestaltung, Brandenburger Straße Susanne Paul, Cello; Vladimir Karparov, Saxophon; Uwe Kropinski, Gitarre