Tobis #Selfie: Die humoreske Weltensicht eines 35-Jährigen

tobiassoloVater Frank tat es schon oft und auch der ältere Bruder Sebastian versuchte sich bereits im kabarettistischen Solo. Jetzt stand erstmals  vor jüngsten Familienmitglied Tobias Hengstmann die Herausforderung ein gut 90 minütiges Programm ganz allein auf der Satirebühne zu bestreiten. Und der 35-Jährige stellte sich am 29. September der Aufgabe mit der Premiere seines Stücks „Selfie mit Buzz Aldrin“. „Selfie“ – das Wort steht für den Trend, von sich selbst Fotos zu schießen und diese dann in den Sozialen Netzwerken zu verbreiten, und genau so eine Momentaufnahme eigener Betrachtungen hat Tobias Hengstmann in seinem ersten Soloprogramm zusammengetragen. Die aktuelle Weltensicht des jüngsten Hengstmann-Ensemblemitgliedes bildete das Fundament, auf das sich einzelne Nummern, musikalischen Einwürfe zur Begleitung an der Gitarre oder manche Pointe bauen ließen. Die Spielfreude auf der Bühne ist der größte Trumpf von Tobias Hengstmann. Er kann mit Mimik und Gestik ein Clown sein, ein tragikkomischer Kauz oder überzeugender Kabarettist sein. Das erste Solo von Tobias Hengstmann bietet grundsätzlich alles, was ein guter Unterhaltungsabend braucht. tobiassoloMan wird vom Protagonisten auf der Bühne in manchen Text gezogen, man muss unweigerlich über die eine oder andere unerwartete Auflösungen eines satirisch bearbeiteten Problems lachen und hängt zwanghaft das ganze Stück über mit den Augen an der lustigen Figur, die da im Rampenlicht agiert. Die Begebenheiten des Alltags mit lustigen oder weniger fröhlichen Folgen sind Tobias Hengstmanns Stoff, aus dem sein Programm gestrickt ist. Natürlich kommt auch politistische Satire nicht zu kurz. Das Gewicht liegt jedoch mehr auf den Lebensschlüssen des 35-Jährigen. Der Auftritt hält also ganz, was der Programmtitel verspricht. Vielleicht hätte Tobias Hengstmann mit einer Nummer aus dem Repertoire eigener Figuren wie „Franz Brandwein“ oder „Matze“ dem Programm noch einen Schuss mehr Würze geben können. Dem „Selfie“ hätte dies nicht geschadet. Humoresk und kurzweilig ist das Solo in jedem Fall. Und es lässt das Potenzial von Tobias Hengstmann aufblitzen. In der Zukunft kann noch Einiges von ihm erwartet werden.  (tw)