Am 1. November 1895 projezierten die Brüder Max und Emil Skladanowsky erstmals kurze Filmsequenzen vor einem zahlenden Publikum im Berliner Wintergarten – der Siegeszug der bewegten Bilder nahm seinen Lauf. Nur zehn Jahre später waren die ersten Kinomatographen die Sensation auf den Jahrmärkten. Elektrisierte Schaubuden zeigten für 20 Pfennig Filme für Jedermann. Und so mancher Besucher glaubte da an „Hexenwerk“. Einige Besucher warfen sogar Steine an die Leinwand, um die Zauberbilder zu vertreiben. „Vornehm – wissenschaftlich – belehrend – ergötzend“ war auf den Ankündigungsofferten und Plakaten der reisenden Kinomatographen zu lesen. So auch in Magdeburg. Es berichtete am 1. September 1896 der Magdeburger General-Anzeiger, das im kleinen Saal des „Fürstenhof“ Fotofrafien in voller Lebendigkeit wiedergegeben werden. Ein Ozeandampfer in voller Fahrt, ein Wasserfall in Amerika oder ein Schmied bei der Arbeit zählten zu den erwähnenswerten Filmsequenzen. „Der Besuch der Vorführung ist zu empfehlen“, so der Reporter der Zeitung.