Das Bild des Breiten Wegs – seit Jahrhunderten die Hauptverkehrsader Magdeburgs – änderte sich im Laufe der Zeiten. Brände, Kriege und neue Verkehrsströme hinterließen im Laufe der Jahrhunderte Spuren in der „Vorzeige-Straße“.
Bis Anfang 18. Jahrhundert umzog Magdeburgs Wahrzeichen eine sogenannte „Domfreiheit“ – im Mittelalter der unmittelbare Grund rund um den Sitz des Bischofs und des Doms mit seinem Domkapitel. Dieser Bereich erstreckte sich außerhalb der Gebäudegrenzen des Dombereichs und war mit einer Umgrenzung eingefasst. Er unterstand nicht der städtischen Gerichtsbarkeit, sondern der Dom hatte seine eigene Gerichtsbarkeit.
Das Grundstück Breiter Weg 9 lag an der Grenze dieser Domfreiheit – gesichert mit einem Schlagbaum als Grenzzeichen und Verkehrshindernis.
1635 verkaufte die Stadtkämmerei das Grundstück an den Schmied Hans Germershausen. Der baute 1640 sein Haus „Zum goldenen Hufeisen“.1883 erwarb Mauermeister Dittmer das Objekt, der das Haus großzügig umbaute. Seit Ende des 19. Jahrhunderts bis zur Zerstörung im 2. Weltkrieg 1945 war hier die Pelzwarenfabrik Engel ansässig.