Den Breite Weg – Magdeburgs Prachtstraße und Wahrzeichen – prägten auch die Kriege, die in der elbestadt ihre Spuren hinterließen.Nach der Verwüstung der Stadt Magdeburg im Mai 1631 durch kaiserliche Truppen unter Tilly und Pappenheim im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges war ein Joachim Giese Besitzer des Grundstücks Breiter Weg 10, dann Hans Pape, danach Peter Albrecht. Dieser verkaufte die Stätte 1634 für 175 Taler an den Sattler Mathias Krause, der bis 1640 ein Haus baute und 1653 zuletzt genannt wurde. Das Haus wurde in der Familie weitervererbt. 1705 und bis 1742 besaß es Seiler Andreas Aßmann. 1803 war ein Mügge Besitzer des Hauses, 1835 der Seilermeister Mügge, der einen Um- und Ausbau vornehmen ließ.
1845 und 1867 besaß das Haus der Kunsthändler Kägelmann, 1870 eine Kaegelmann, geb. Graf und 1881 und 1886 Herr M. Porree. Bis zum II. Weltkrieg war das fünfeinhalbgeschossige, dreiachsige Wohn- und Geschäftshaus im Besitz der jüdischen Familie Blumenthal. Das Musikgeschäft von Heinrich Silbermann wurde in der Reichskristallnacht 1938 geplündert. 1939 wurde das Haus der Stadt Magdeburg zum Kauf angeboten. Der Einheitswert betrug 51.700 Reichsmark, der Kaufpreis sollte 40.000 Reichsmark betragen.