Über neue Freundschaften und den Austausch mit Gleichgesinnten.
Katja Döring und Susanne Schiller spechen darüber, wie Reha-Sport mehr fördert als nur die körperliche Gesundheit.
von Viola Leonarczyk
Es ist immer wieder eine Freude zu sehen, was für Fortschritte die Menschen machen und wie sie den Gesundheitszustand und ihre Lebensqualität dadurch steigern. Sie sind so glücklich darüber und lassen uns oft daran teilhaben.“ Die Sport- und Gesundheitswissenschaftlerin Susanne Schiller schwärmt von den Eindrücken und Berichten ihrer Rehapatienten. Seit mehr als drei Monaten ergänzt sie das Trainerduo des Vereins Kraftwerk e.V.. Der Reha-Verein ist in insgesamt 16 Städten aktiv. In Magdeburg werden die Räume und Geräte im LuckyFitness.de genutzt. Die Haldensleber finden den Verein in der Gerickestraße und die Schönebecker in der Stadion-straße 19.
„Jede unserer Gruppen ist bezaubernd“, berichtet Katja Döring, die bereits seit 2012 die Patienten betreut. Sie ist ausgebildete Sport- und Fitnesskauffrau sowie Rehatrainerin in den Bereichen Neurologie, Orthopädie, Innere Medizin und geistige Behinderung. Katja Döring weiter: „Bei uns sind Menschen zwischen 18 und 88 Jahren. Wir versuchen die Übungen so anzupassen, dass jeder hinterher kommt.“
Die Patienten kommen mit den unterschiedlichsten Beschwerden. Die einen sind chronisch erkrankt, andere sind durch unterschiedlichste Ursachen einer momentanen Behinderung erlegen. Aber alle kommen gern und dass ist für uns das schönste Lob.“
Ein Mal in der Woche besuchen die Erkrankten die Kursräume im LuckyFitness.de in Sudenburg, um unter fachgerechter Anleitung ihre Beschwerden und oft auch Schmerzen durch körperliche Ertüchtigung zu lindern. Die engagierten Therapeuten Susanne Schiller und Katja Döring sind verantwortlich für das Gruppentraining. Dem voran gehen immer eine persönliche Beratung und ein Gesundheits-Check-up. Dabei werden mittels einer Körperanalyse der Fettanteil, die Muskelmasse, der Wasserhaushalt, die Knochendichte, der Energiebedarf und das biologische Alter ermittelt. Diese Untersuchung kann nach der fünfundvierzigsten Trainingseinheit wiederholt werden, um Fortschritte zu ermitteln oder weiter vorhandene Defizite anzupacken. Mit einfachen aber gezielten Übungen wird kontinuierlich an der Ausdauer, der Kraft und der Beweglichkeit gearbeitet.
Doch diese wöchentlichen Übungen in der Gruppe fördern nicht nur das körperliche Wohlbefinden. Die sozialen Faktoren, schildert Susanne Schiller, seien dabei nicht zu unterschätzen. Menschen mit ähnlichen Beschwerden können sich austauschen, zusammen Sport treiben und trotz ihrer Einschränkung neue Kontakte knüpfen. Eine tolle Stimmung unter den Trainierenden fördert die Motivation, um das individuelle Ziel zu erreichen. „Es entstehen sogar häufig neue Freundschaften“, berichtet die junge Trainerin stolz. „Manchmal finden sich alle nach dem Training zusammen, um Kaffe und Kuchen zu genießen.“
Der Weg zum Reha-Sport ist einfach. Zuerst geht es zum Hausarzt, um zur Linderung der Beschwerden eine Verordnung zu erhalten. Wenn dieser die Diagnose erstellt hat, kann er das Formblatt 56 ausstellen. Mit dem Formular kommen die Patienten zum Verein Kraftwerk e.V., um es sich dort bestätigen zu lassen, dass die Trainingseinheiten dort ausgeübt werden. Dann erfolgt die Abgabe bei der Krankenkasse und schon kann es losgehen. Wartezeiten gibt es keine.
Mehr Infos erhalten Interessierte unter der Rufnummer 0391/625470.