Ludwig Schumann im Gespräch mit Konstantin Wecker (zum Magdeburger Konzert am 21. Oktober 2015 entstanden)
MAGDEBURG KOMPAKT: Mit diesem Lied beginnt Ihre neue CD „Ohne Warum“. So heißt auch Ihre Tour.
Der Ton macht nicht nur die Musik, sondern auch die Bauvorschrift.
In Magdeburg hatte man einst Visionen zur Entwicklung des Wissenschaftshafens. Ein neues, lebendiges Stadtquartier, mit urbanem Flair unweit der Universität sollte da wachsen. Denkfabrik und Unternehmen mit innovativem Potenzial gibt es dort bereits. In die noch stehenden alten Speichergebäude entlang der einstigen Kaimauer will man hochwertige Wohnungen bauen.
Geld regiert die Welt und genug davon beruhigt. Das mit dem Glück steht auf einem anderen Blatt. Fakt ist, Geld ist das Grundnahrungsmittel der Wirtschaft und damit auch das unseres Lebens – ob uns das nun passt oder nicht. Jeder will möglichst viel davon verdienen, aber man bekommt halt nie genug. Was ist eigentlich genug? Wer diese Frage immer weiter spinnt, wird am Ende keine Antwort finden und wahrscheinlich weniger über die inhaltliche Gestaltung des eigenen Lebens nachdenken.
Kein Volk hat so schwer an sich selbst zu tragen wie das der Deutschen. Von dessen ehemaligen Stolz ist gerade mal das Bekenntnis übriggeblieben, besonders gründlich zu sein. Und tatsächlich, im Größenwahn waren die Deutschen viel gründlicher als alle anderen, und so gründlich auch wurden in der Nazi-Zeit die Verbrechen gegen die Menschlichkeit verübt. Seitdem sind wir Deutschen im Selbsthass besonders gründlich und bekennen, dass wir Auschwitz sind und sonst fast nichts.