Wenn man sich so lange wie ich mit dem Phänomen „Kabarett“ auseinander- und wieder zusammensetzt, so kommt man ins Grübeln. Ich frage mich noch heute, fast immer noch jungfräulich: Was macht den Reiz dieses kleinkünstlerischen Genres eigentlich aus? Sicher der Fakt, dass man auf einer Kabarett-Bühne frech und unbotmäßig sein darf und dafür in den meisten Situationen Lacher und manchmal auch Szenenapplaus erntet. Sicher der Fakt, dass man auf einer Kabarett-Bühne in Rollen schlüpfen kann, die im wahren Leben zwar existieren, aber erst durch den „Rollenschlupf“ des Kabarettisten auf einer Kabarett-Bühne dem Publikum die Erkenntnis beschert: Diese Typen gibt es ja wirklich. Egal, ob nun in der Politik, in der Wirtschaft oder in der real existierenden Menschheit.
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„Schwere Jungs“ für Magdeburg
Am 11. Juli heisst es „Ring frei!“ für die SES-Boliden in der Magdeburger GETEC-Arena.
Von Norman Seidler
Schwergewichte gehören im Boxen der Königsklasse an. Ab 81 Kilogramm fliegen hier die Fäuste im stählernen Trommelfeuer durch den Ring. Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt verwandelt sich am 11. Juli wieder zu einer uneinnehmbaren Festung.
„Musik ist das Leben – das macht Spaß und geht unter die Haut“
Fakten kompakt
Größter musikalischer Arbeitgeber
Der größte musikalische Arbeitgeber der Stadt ist das Theater Magdeburg. Engagiert sind 82 Orchestermusiker, 34 Choristen, 16 Solisten im Opernensemble sowie Gäste. In der Eröffnungsinszenierung „Ein Maskenball“ von Verdi singen die Partie des Riccardo der Gastsolist Timothy Richards und die Partie der Amelia die russische Sopranistin Irina Oknina. Auch die Titelpartie in Richard Strauss’ „Elektra“ führt einen Gast nach Magdeburg: Die britische Sopranistin Elaine McKrill, die darin bereits an der Netherlands Opera in Amsterdam und am Royal Opera House in London überzeugte, ist eine versierte Strauss- und Wagnerinterpretin. Nächstes musikalisches Großereignis des Theaters: Vom 19. Juni bis 12. Juli Richard O’Briens Rocky Horror Show auf dem Domplatz.
Olafs scharfe Sprüche: Da steckt Musike drin!
Sagt mal, Ihr kennt doch sicher auch diese Meckerköppe. Ewig deren alte Leier: In Machteburch is doch nix los usw. usw… Solche eindimensionalen Stumpfhirnbrabbel kann ich nicht mehr hören. Merken die es eigentlich nicht, dass sie selbst die Nichtslosmacher sind? Wer zu Hause hockt und meckert, kriegt nichts mit vom Leben und macht es eben auch nicht bunt, weil er da sitzt, wo er sitzt. Geht das endlich in deren Restwindungen unterm Schädeldach rein: Es ist dann was los, wenn viele Menschen zusammenkommen. Wer sagt, dass nichts los sei und auf’m Sessel klebt, verhindert, dass was los geht. Mein Gott, so schwer ist doch Dialektik gar nicht.
Wolfs Redlichkeiten: Kalliope und der Widersinn des Schönen
Vor Jahrzehnten noch gehörten die Namen der neun griechischen Musen zum Kanon des bürgerlichen Bildungsideals. Heutzutage hält man von den einen wie von dem anderen nur wenig. Dafür kennen wir uns auf Gebieten aus, die vorzeiten noch nicht mal dem Namen nach bekannt waren. Das auch ist der Grund, weshalb es keine Muse des Internets und all der anderen digitalen Freuden gibt. Die klassischen Musen aber, die sind noch da. Kalliope ist die mit der schönen Stimme, die Muse der Dichtung, der Rhetorik, der Philosophie und der Wissenschaft. Mit der Wissenschaft hat sich in der Zwischenzeit viel geändert, der Wert des Schönen aber blieb weitestgehend erhalten.