Im Offenen Treff Nordwest in der Hugo-Junkers-Allee hat sich einiges getan – äußerlich sind noch keine Veränderungen am Gebäude, das sich seit 1994 in Trägerschaft der Volkssolidarität befindet, erkennbar. Doch innerhalb der vier Wände, deren Trägerschaft ab Januar 2017 der Verein für Sporttherapie und Behindertensport 1980 Magdeburg e.V. übernehmen wird, gibt es viel Bewegung. Erst im Juni hatte es eine Veranstaltung zur Bekanntmachung der Kooperation von VSB und Volkssolidarität gegeben und bereits im Juli fanden die ersten Kurse statt. Margarete Borchardt, Übungsleiterin beim VSB, und Andreas Dörner, Mitglied des VSB-Vorstands, ziehen nach den ersten Wochen in der neuen Außenstelle des Vereins ein positives Fazit. „Zunächst war die Skepsis der Menschen spürbar“, meint Andreas Dörner. „Viele der älteren Bewohner befürchten, dass mit der Übernahme der Räumlichkeiten durch den VSB die Angebote der Volkssolidarität wegfallen könnten.“ Doch das, was der Offene Treff bislang war – eine Stätte der Begegnung und der Kommunikation – soll er weiterhin bleiben. „Wir ergänzen die bestehenden Angebote lediglich durch Sportkurse.“ Auch Margarete Borchardt ist mit den Sorgen der Menschen vertraut. „Viele sind auf uns zugekommen und haben das Gespräch gesucht. Und die anfängliche Skepsis gegenüber Neuem ist inzwischen der Freude auf das Neue gewichen. Die Bewohner, die an den Kursen teilnehmen, freuen sich, dass sich hier etwas bewegt.“ Viel Positives habe dabei auch der Info-Tag vor Ort bewirkt, den der VSB genutzt hatte, um die Besucher über mögliche Kursangebote zu unterrichten – Listen wurden vorbereitet, in denen jede(r) die Interessen eintragen konnte, und später ausgewertet. Anhand dieser Listen wurde schließlich das Kursangebot, das in Zukunft sukzessive erweitert werden soll, aufgestellt. Seit 1. Juli werden jeden Montag orthopädische Rehabilitationssportkurse – bspw. bei Wirbelsäulenerkrankungen, Gelenkschäden oder Osteoporose – sowie Sportkurse für Personen mit Atemwegserkrankungen angeboten. „Ab September kommen noch der Präventionskurs Pilates sowie Wirbelsäulengymnastik, ebenfalls montags, hinzu“, ergänzt Andreas Dörner. Jeweils 15 Personen dürfen teilnehmen und beispielsweise für Pilates können sich noch Interessenten anmelden. Ideen für zusätzliche Angebote haben die beiden, für den Offenen Treff Hauptverantwortlichen viele. „Am Freitag gibt es noch zeitliches Potenzial für weitere Kurse. Aber das muss allmählich wachsen und wird sich aus der Interaktion mit den Bürgern vor Ort entwickeln“, so Andreas Dörner. Neben den Angeboten für Erwachsene möchte der Verein zudem die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen am Standort intensivieren. „Denn unser langfristiges Ziel ist es, uns generationsübergreifenden Projekten zu widmen und aktiv die Menschen hier im Wohngebiet einzubeziehen“, führt Andreas Dörner fort.

Übungsleiterin Margarete Borchardt (hinten) gibt seit Anfang Juli Reha- und Präventionskurse im Offenen Treff Nordwest, der neuen Außenstelle des VSB 1980. Foto: P. Gercke
Dazu strebt der VSB 1980 auch eine Kooperation mit der benachbarten Grundschule Nordwest an. „Es steht noch nicht fest, was diese Kooperation beinhalten soll“, schildert Margarete Borchardt, „aber wir haben schon vereinbart, dass mittwochs ein Volleyballkurs stattfinden wird. Und auch eine orthopädische Rehasportgruppe wird die Sporthalle nutzen.“ Ebenso Zukunftsmusik wie die konkrete Zusammenarbeit mit der Schule ist derzeit noch der Ausbau des Gebäudes in der Hugo-Junkers-Allee 54a. „Wir möchten das Objekt modernisieren und in die Ausstattung investieren“, erklärt Andreas Dörner. „Aber das sind ebenfalls nur erste Ideen. Denn der Stadtrat muss natürlich sein Okay geben, bevor wir irgendwelche Veränderungen vornehmen können.“ Eine wichtige Rolle spielt auch die finanzielle Seite des Projekts. „Da können wir uns glücklich schätzen, dass es Fördermöglichkeiten gibt“, zeigen sich die beiden für den Offenen Treff Hauptverantwortlichen dankbar. Die VINCI-Stiftung für gesellschaftliche Verantwortung unterstützt im Rahmen des Programms „Solidarische Stadt“ neun soziale Projekte in Magdeburg mit insgesamt 111.000 Euro. Und eines dieser Projekte ist der „Offene Treff – soziale Integration durch Begegnung, Bewegung und Kommunikation“. Einen Teil der Förderung möchte der VSB in die Räumlichkeiten, die Ausstattung und in Sportmaterialien investieren. „Zudem ist es eine angenehme Erfahrung, im Rahmen des Programms zwei Paten von der VINCI-Stiftung an unserer Seite zu wissen“, meint Andreas Dörner. „Sie sind einerseits natürlich in kontrollierender Funktion tätig, aber sie begleiten das Projekt eben auch und stehen uns beratend bei.“ Wer sich über die Arbeit des VSB in Nordwest informieren möchte oder konkrete Fragen zu den Kursangeboten hat, kann sich montags zwischen 10 und 18 Uhr sowie freitags zwischen 9 und 12 Uhr direkt im Offenen Treff erkundigen, zu den Öffnungszeiten anrufen (0391 / 7 23 18 92) oder sich per E-Mail an die Mitarbeiterin des VSB wenden (margarete.borchardt@vsb-magdeburg.de). Tina Heinz