Dalchau liegt im Vorfläming, zwischen Möckern und Loburg. Die St. Anna-Kirche Dalchau ist eine romanische Kirche mit einem spätgotischen Flügelaltar. Aus diesem Grund gehört sie auch auf die „Straße spätgotischer Flügelaltäre“ – und das wäre schon allein Grund genug für einen Besuch. Zum 3. September lädt die KulturVeste Loburger Land e.V. mit der Evangelischen Kirchgemeinde Dalchau zur Premiere eines geplanten jährlich wiederkehrenden Festivals ein, das auf den vielversprechenden Namen BILDSCHOEN IN DALCHAU – HOLZ & TÖNE getauft wurde. Warum das so heißt, das werden Ihnen Thomas Wischnewski und Ludwig Schumann in Dalchau erzählen.
Aber was ist zu sehen?
Die Flamme – Thomas Gatzky ist ein Magdeburger Holzhauer und Grafiker, vormals Industriedesigner an der Magdeburger Otto-von-Guericke-Universität. Von ihm stammt beispielsweise das Pfahl-Objekt auf dem Gelände des Max-Planck-Instituts in Magdeburg, nahe der Elbe. Gatzky ist ein in strengem Sinne abstrakter Gestalter, dem das Holz für sein Formgefühl sozusagen entgegenwächst. Die Skulpturen Gatzkys werden in der romanischen Kirche einen interessanten Stilkontrast aufmachen. Der Autor Ludwig Schumann wird zusammen mit der Fidelspielerin Susanne Ansorg die Vernissage gestalten.
Was ist zu hören?
„Beste Folkrockband der Deutschen Popstiftung“ mit „Klatsch und Tratsch von der Tafelrunde“ Gegenüber den strengen Gatzky-Skulpturen bringt die englisch-schwedisch-deutsche Early Folk Band unvermuteten Schwung in die alte Kirche. Sie spielt, erzählt und besingt „Klatsch und Tratsch von der Tafelrunde“ auf der Basis alter Melodien, die in jener Zeit entstanden wie das Dalchauer Gotteshaus: Tristan und Isolde nehmen unwissend einen Liebestrank zu sich. Sir Gawain heiratet die hässliche Alte aus Liebe und Treue – zu seinem König! Parcival sucht und sucht und findet ihn sogar, den heiligen Gral. Und an Königin Ginevra zerbricht ein mächtiges Reich. Davon und von noch viel mehr erzählt die populärste Legende des Mittelalters, die um die Tafelrunde des Königs Artus. Dieses Stoffes hat sich die englisch-schwedisch-deutsche Mittelalter-Band The Early Folk Band bemächtigt und setzt ihn äußerst lebendig, unkonventionell und zum Schmunzeln treibend in der Dalchauer St. Annakirche um, einer Kirche, die seit der Zeit der Romanik an Ort und Stelle steht. Im Programm der Early Folk Band wird geliebt, geflirtet, gelacht und geweint: Der Komödiant Steve Player schlüpft in die Rolle der hässlichen Alten, ein andermal misst er sich im Stockkampf mit dem Dudelsackvirtuosen Ian Harrison. Die elfenhafte Miriam Andersén singt an ihrer Harfe von Liebesleid und Liebesfreud. Sie wird umwoben von den Hackbrett-Tönen der Multiinstrumentalistin Gesine Bänfer. Und was in einer mittelalterliche Fidel für ganz und gar unarchaische Töne stecken, das ist bei Susanne Ansorg zu hören. Kein Wunder, das unter den Mitgliedern der Truppe eine Reihe Preisträger stecken, die u.a. den Globale Ruth, den Grammy Award, Preise auf verschiedenen Festivals sowie den Titel als „Beste Folkrockband der Deutschen Popstiftung“ einheimsten. Bei hoffentlich schönem Wetter kann man sich dann noch zu Klatsch und Tratsch vor der Kirche treffen und austauschen. Im nächsten Jahr wird das Fes-tival im Juni in direkter Zusammenarbeit mit dem montalbane-fes-tival Freyburg an der Unstrut stattfinden, dessen künstlerische Leiterin Susanne Ansorg ist. Es wird kein Eintritt erhoben. Wir möchten, dass Kultur nicht am Geld scheitern muss. Aber da wir die Künstler auch bezahlen müssen, bitten wir am Ende des Konzerts um eine Spende in der Hoffnung, dass die, die es sich leisten können, für die, die es sich nicht leisten können, einen Schein mehr in das Körbchen legen.
BILDSCHOEN IN DALCHAU Holz & Töne
Ort: St.-Anna-Kirche Dalchau, Zeit: 3. September 16.00 Uhr
Die Ausstellung ist geöffnet:
3. und 4. September, 16 bis18 Uhr; 10. und 11. September, 15 bis 18 Uhr; 17. und 18. September, 15 bis 18. Uhr; 24. und 25. September, 15 bis 18 Uhr oder nach Vereinbarung (039245 69966)
Eintritt: frei, um eine Spende wird gebeten, Weitere Informationen: www.early-folk-band.com, www.thomas-gatzky.de