Wir sagen ja immer: Wir haben die nettes-ten Gäste in unserem Café, und wir meinen das auch so. Manche sind sogar besonders nett. Wie der Herr mittleren Alters, der uns kürzlich besuchte. Er war ganz verzaubert von unserer Einrichtung und den historischen Dingen, die unser Chef organisiert hat. Damit unser Café nicht nur Alt Magdeburg heißt, sondern eben Dinge und Ansichten aus dem alten Magdeburg zeigt. Neben Bildern auch ein Grammophon, einen Zylinder, Geschirr, Tafelwäsche wie früher in der Guten Stube.
„Das ist wie eine Zeitreise“, schwärmte der Mann und erklärte, er fühlte sich in seine Kindheit zurückversetzt, als die Oma noch das Silber putzte für den besonderen Besuch. Von ihr hat er Kaffee-Accessoires geerbt, kostbare Erinnerungsstücke für ihn. „Sie würden wunderbar in Ihr Café passen!“, sagte er. Das freute mich, zeigt es doch, dass er sich wohlfühlte. Als er dann meinte, er würde uns das Geschirr schicken, dankte ich ihm lächelnd – doch mal ehrlich, wer macht das schon? Oft heißt es doch: Aus den Augen, aus dem Sinn. Doch Sie werden es nicht glauben – dieser Tage kam wirklich ein Päckchen von ihm! Die Postfrau kam ins Café und fragte nach mir. Sie war wohl genau so verwundert wie ich, dass Café-Post namentlich an mich adressiert ist. Zunächst wusste ich gar nicht, was das soll. Dann las ich den Absender: Dieter B. aus Achim. Welch eine Überraschung! Allerdings wusste ich nicht gleich, wo Achim ist. Laut Karte liegt der Ort von hier aus Richtung Bremen. Milchkännchen und Zuckerschale von dort haben wir jetzt im Café. Sie können es beim nächsten Besuch gern anschauen.
Ihre Ulrike Bäumer, Bedienung von
Gemäldestube und Café Alt Magdeburg