Anfang Januar erlebt Magdeburg wieder eines der bedeutendsten europäischen Jugend-Hallenfußballturniere. Am Start sind allein 13 Bundesligisten. Von Rudi Bartlitz
Die Bayern kommen! Der hervorragende Ruf des Magdeburger Fußball-Nachwuchsturniers um den Pape-Cup, des mittlerweile größten seiner Art in Europa, blieb auch beim Krösus im München nicht ungehört. Bei einer solchen Veranstaltung, so sagten sich offenbar die Münchner, sollte Deutschlands führender Klub nicht länger fehlen. Und so wird Ausrichter 1. FC Magdeburg bei dem zweitägigen Turnier am 7. Und 8. Januar auch die Roten von der Isar begrüßen können. Wobei, eine Premiere ist es für die unter 15-Jährigen des deutschen Rekordmeisters eigentlich nicht. Denn sie gaben ihre Visitenkarte schon einmal an der Elbe ab. Aber da wurde das Turnier noch in der alten Gieseler-Halle gespielt – und die dortigen Bedingungen (insbesondere im sanitären Bereich) sollen den künftigen Profis, so hört man, gar nicht behagt haben. Die Stars von morgen sind, kein Zweifel, Besseres gewohnt. Also kam man nicht mehr.
Seit dem Umzug in die MDCC-Arena im vergangenen Jahr ist das Matthias-Pape-Gedächtnisturnier, das an den 2001 im Alter von 29 Jahren an Krebs verstorbenem einstigen erfolgreichen FCM-Nachwuchstrainer erinnert, in den Augen des FC Bayern offenbar wieder salonfähig geworden. Zu Recht. Denn was im Januar 2016 in der Arena an der Berliner Chaussee bei der inoffiziellen deutschen Hallenmeisterschaft der U15-Jungs über die Bühne ging, war vom Feinsten. „Es ist einmalig, dass zu einem Jugendturnier an zwei Tagen über 8000 Leute kommen“, schwärmten unisono FCM-Präsident Peter Fechner und Oberbürgermeister Lutz Trümper. „Das war überwältigend“, so Cheforganisator Lutz Pape. Mit seinen Mitstreitern hat er in den zurückliegenden Monaten erneut ein erlesenes Feld zusammengestellt. 20 Mannschaften werden auflaufen, darunter die Nachwuchsteams von 13 Erstligisten (Neben dem FC Bayern u.a. Borussia Dortmund, Schalke 04, Borussia Mönchengladbach, Bayer Leverkusen, 1.FC Köln, Hamburger SV), zwei Zweitligisten, Gastgeber 1. FC Magdeburg und zwei Teams aus der Region, die in einem Ausscheidungsturnier ermittelt werden. Mit der Verpflichtung des englischen Spitzenvereins Tottenham Hotspur ist Pape seinem insgeheimen Ziel, einmal einen der Big Player wie FC Barcelona, Real Madrid oder Manchester United nach Magdeburg zu lotsen, wieder ein Stück näher gekommen. Von der britischen Insel kommt auch Stammgast Cambridge United.
In welche Dimensionen das Turnier inzwischen vorgestoßen ist, zeigt auch der Etat: „Wir kalkulieren mit Kosten zwischen 50.000 und 60.000 Euro“, sagt Pape. „Ohne die großzügige Unterstützung unserer Sponsoren und der Stadt, die uns die Halle mietfrei zur Verfügung stellt, geht es nicht“, so Pape. „Zwei Drittel des Geldes, ob nun für Catering, Unterbringung, Sicherheit oder Betriebskosten der Halle, stammt von ihnen. Nicht zu vergessen, dass wir sogar Preisgelder – 1.000, 750 und 500 Euro für die ersten drei Ränge – ausloben und Reisegeld-Zuschüsse zahlen.“ Es hat also durchaus seinen Preis, eines der Zentren des Hallen-Jugendfußballs in Deutschland zu sein …