Beim Pape-Cup wird die inoffizielle deutsche Hallen-Fußballmeisterschaft der „Unter 15-Jährigen“ ausgerichtet.
Welcher Fußball-Fan möchte das nicht: Die Stars von morgen schon heute einmal hautnah beobachten?
Einige jener jungen Burschen also, die mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit bei der möglichen Heim-Europameisterschaft 2024 das Trikot mit dem Adler tragen werden. Diese Chance gibt es. Und zwar am 9. und 10. Januar in der Magdeburger Getec-Arena, wenn der FCM zum schon traditionellen Matthias-Pape-Gedächtnisturnier, der inoffiziellen deutschen Hallenmeisterschaft der „Unter 15-Jährigen“, einlädt.
Das mit den Nationalspielern in spe ist kein billiger Werbegag der Veranstalter oder einfach so daher gesagt. Wer einmal in den Annalen des Turniers, das bereits seine 15. Auflage erlebt, blättert, stößt auf Namen, die fast eine komplette deutsche Nationalmannschaft ergeben würden. Sie liest sich so: Marc-Andre Terstegen, Marcel Schmelzer, Jerome Boateng, Emre Can, Gonzalo Castro, Mario Götze, Marco Reus, Julian Draxler, Lewis Holtby, Joel Sane. Doch einer überragte bei den Vorstellungen in der altehrwürdigen Hermann-Gieseler-Halle in der Vergangenheit alle: Mittelfeld-Star und Weltmeister Toni Kroos, damals noch für Hansa Rostock auflaufend, später bei den Münchner Bayern und jetzt bei Real Madrid unter Vertrag. „Was er 2004 zeigte, ließ jeden, der ein wenig Ahnung vom Fußball hat, mit der Zunge schnalzen“, erinnert sich Turnier-Chef Lutz Pape. „Da wusste man gleich: Das wird einer.“
Auch diesmal hat Pape mit seinem Organisationsstab („Da kommen schon 30 bis 40 Leute zusammen – fast alles Ehrenamtliche“) ein erlesenes Feld zusammengestellt: 12 Bundesligisten (Titelverteidiger Borussia Dortmund, Schalke 04, Borussia Mönchengladbach, Hamburger SV, Hannover 96, 1. FC Köln, Werder Bremen, VfL Wolfsburg, Hertha BSC, Eintracht Frankfurt, TSG Hoffenheim, FC Augsburg), 4 Zweitligisten (Braunschweig, Nürnberg, Freiburg, Fürth), der englische Klub Cambridge United, Gastgeber 1. FC Magdeburg sowie die beiden Qualifikanten 1. FC Lok Stendal und Haldensleber SC. DFB-Sportdirektor Hansi Flick hat die Schirmherrschaft über das Turnier übernommen; einige seiner Vorgänger waren übrigens Franz Beckenbauer, Oliver Bierhoff und Matthias Sammer.
Mit dem 15. Turnier – es erinnert an den 2001 im Alter von nur 29 Jahren an Lymphdrüsenkrebs verstorbenen erfolgreichen FCM-Nachwuchstrainer Matthias Pape – begeht der FCM nicht nur ein kleines Jubiläum, sondern wagt auch einen großen Sprung: Heraus aus der zwar anheimelnden , aber alten, platzmäßig sehr begrenzten Gieseler-Halle, hinein in die große Getec-Arena. „Im Januar 2015 mussten wir bereits am Vormittag des ersten Tages die Kassen schließen, weil nichts mehr ging“, berichtet Lutz Pape. „Natürlich ist die Getec-Arena ein kleines Wagnis, was die Zahl der Zuschauer betrifft“, räumt er ein. „Klar, vor halbleeren Rängen in einer großen Halle möchte keiner gern spielen. Wir haben uns aber für diesen Schritt entschieden. In Sachen Zuschauerservice können wir jetzt natürlich mehr bieten – und auch die Sicherheit lässt sich dort besser gewährleisten. Wir hoffen am Ende auf etwa 5.000 Besucher. Allein der Block U hat sich mit 400 bis 500 Leuten angesagt.“ Was Pape nicht erwähnt: Für ein C-Jugend-Turnier wären 5.000 Besucher einmalig – wohl nicht nur in Deutschland. Die Fußball-Helden von morgen aus der gesamten Republik kommen gern an die Elbe. Weil sie hier eine Begeisterung ohnegleichen erwartet, weil die Gastgeber (unterstützt durch Sponsoren wie Lotto, MDCC, Nigari, Wobau, MWG) nicht nur Preisgelder (1.000 Euro für den Sieger) bereithalten, sondern für eine ausgesprochene Wohlfühlatmosphäre sorgen. Als Unterkünfte stehen nicht, wie anderswo, Jugendherbergen oder Schulheime bereit, sondern führende Hotels der Stadt (wie Ramada, Ratswaage, Plaza, Geheimer Rat, Sachsen-Anhalt) lassen es sich nicht nehmen, die 13- und 14-Jährigen zu begrüßen. Kleine Hoffnung nebenbei: dass vielleicht auch der eine oder andere Nationalspieler in spe unter ihnen weilt. (rb)