Tiere haben positive Wirkungen auf die Gesundheit des Menschen. Daher sind sie in den Einrichtungen der Wohnen und Pflegen gGmbH durchaus willkommen.
Zwar ist ein Tier kein Ersatz für menschliche Kontakte, aber die positive Wirkung auf die Psyche und die Physis des Menschen sind unumstritten. Mit einem Haustier fühlt man sich nicht allein, es vertreibt die schlechte Laune und es wirkt in stressigen Situationen beruhigend. Durch das Streicheln von Hund oder Katze beispielsweise kann der Blutdruck gesenkt und der Puls verlangsamt werden.
„Tiere tun den Menschen gut, warum sollten wir uns das also nicht auch zunutze machen?“, meint Anja Arnold, Einrichtungsleiterin im Haus Lerchenwuhne der Wohnen und Pflegen Magdeburg gGmbH.
Die Einrichtung im Neustädter Feld ist nicht das einzige Haus, das auf die tierischen Freunde setzt. „Auch an anderen Standorten sind Tiere erlaubt, was für Pflegeeinrichtungen eher außergewöhnlich ist … aber hier haben wir schon einen kleinen Zoo“, sagt Pflegedienstleiter Thomas Rullert und lacht. Das sei zum einen dadurch entstanden, dass sich die frühere Leiterin des Hauses stark für Tiere engagiert habe. Zum anderen sollen sich die Bewohner in der Pflegeeinrichtung wie zu Hause fühlen. „Dazu gehört für den einen oder anderen eben auch das Haustier.“
„Solange das in einem gewissen Rahmen bleibt, versuchen wir für die Menschen, die hier wohnen, alles möglich zu machen. Große Tiere hier unterzubringen, geht natürlich nicht, aber beispielsweise Katzen oder Hunde sind willkommen“, ergänzt Anja Arnold, die – wie ihr Mitarbeiter – ab und zu den eigenen Hund mit zum Dienst bringt. Auch Besucher können diesem Beispiel folgen. „Die Personen, die hier wohnen und arbeiten, freuen sich über jeden tierischen Gast.
Die Kurzzeitbesucher sind jedoch nicht die einzigen Tiere im Haus Lerchenwuhne. „Wir haben hier zwei Kanarienvögel, die sich großer Beliebtheit erfreuen, und ein Aquarium mit mehreren Fischen“, zählt der Pflegedienstleiter auf. „Fische haben einen schönen dekorativen Effekt und sie wirken auf die meisten Menschen beruhigend – was ein großer Vorteil eines Aquariums ist.“ Zudem lebt seit mehr als sechs Jahren Kater Felix im Demenz-Bereich. „Auf dem Gang steht sein Katzenbaum und von dort aus kann er kommen und gehen, wie er möchte. Die meisten Bewohner erfreuen sich an ihm und Felix hat sich einige Lieblingszimmer ausgesucht“, schildert Thomas Rullert. „Viel erstaunlicher ist jedoch, dass der Kater spürt, wenn jemand im Sterben liegt und dann nicht mehr von der Seite dieser Person weicht.“
Den bunten Reigen der Tiere im Haus Lerchenwuhne ergänzen Alpakas und Therapiehunde. „Die Alpakas kommen hin und wieder vom Alpakahof in Schönebeck-Frohse zu Besuch. Das ist für die Bewohner eine interessante Abwechslung“, sagt die Einrichtungsleiterin. Und zu dieser Abwechslung tragen auch die Therapiehunde des Arbeiter-Samariter-Bundes bei. Zweimal pro Monat kommen Mitarbeiter mit den Hunden in die Einrichtung und verbreiten Freude durch das Vorführen von kleinen Kunststücken und vor allem dadurch, dass sie sich ausgiebig streicheln lassen. Und wem das nicht reicht, kann sicher auch Streicheleinheiten an die Tiere der Mitbewohner verteilen … an Sigrid Oethes Dackel oder Helga Wachsmanns Katze beispielsweise.
Tina Heinz