Regelmäßig möchte ich hier Filme oder Serien empfehlen, die Sie im Kino oder auf dem Bildschirm zuhause einmal anschauen sollten. Dabei möchte ich Ihren Blick auf eher Ungewöhnliches lenken.
Zwei sehr unterschiedliche Filme aus den 1970ern sind frisch auf DVD erschienen. Grundsätzlich sind beides Kriminalfilme, aber das ist auch die einzige Gemeinsamkeit.
„Die Zärtlichkeit der Wölfe“ von 1973 ist ein kleines Meisterwerk von Ulli Lommel, dem Gleichwertiges nie wieder gelang.
Hier ist die ganze Crew von Rainer Werner Fassbinder beteiligt und auch der Meister selber hat nicht nur produziert, sondern auch eine kleine Rolle übernommen. Es geht um Fritz Haarmann, dessen Geschichte hier in das Ruhrgebiet der 1950er Jahre versetzt wurde und der von Kurt Raab beeindruckend dargestellt wird. Man fühlt sich durchaus an Peter Lorre in Fritz Langs Klassiker „M“ erinnert, wenn der getriebene Massenmörder durch die dunklen Straßen irrlichtert und seine zukünftigen Opfer abschleppt.
Im Jahre 1975 entstand „Adieu, Bulle“, ein geradezu klassischer französischer Kriminalfilm mit einem sehr lakonischen Lino Ventura, der den alternden Kommissar Verjeat spielt, welcher in einen Fall verwickelt wird, in dem es um Mord, Politik und Korruption geht. Sein junger Assistent Lefèvre, den der viel zu früh verstorbene Patrick Dewaere als hyperaktiven, aber auch hochmoralischen Gegenpart gibt, steht ihm dabei auch am Rande der Legalität stets loyal zur Seite. Das Ende ist bemerkenswert brillant böse.
Im Kino werden sich jetzt wahrscheinlich alle mit Weihnachtsglänzen in den aufgeregten Kindergesichtern STAR WARS anschauen. Das ist ja auch nichts Schlimmes. Aber wenn man sich ein wenig darüber ärgert, das „Sherlock“-Christmas-Special im Fernsehen zu versäumen, weil es erst mal nur in England läuft, dann sollte man ab dem 2. Januar auf den Moritzhof stratzen, wo man sich den gealterten „Sherlock“ mit Gandalf-Darsteller Ian McKellen ansehen kann. (Termine in der Übersicht in den Freizeittipps ab Seite 42 dieser Ausgabe.)