Film verrückt – Tipps von Lars Johansen

230715PG_Kabarett1Regelmäßig möchte ich in dieser Rubrik Filme oder Serien empfehlen, die Sie im Kino oder auf dem Bildschirm zuhause einmal anschauen sollten. Dabei möchte ich Ihren Blick auf eher Ungewöhnliches lenken. Diesmal habe ich ein paar eher unbekannte kleine Kriminalfilme im Angebot, die schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben und daher sogar noch in Schwarzweiß daher kommen. „Die tödliche Falle“(1959) entstand unter der Regie des späteren Starregisseurs Joseph Losey, der schon in diesem frühen Film zeigt, wie gut er sein Handwerk und die Schauspielerführung beherrscht. Hardy Krüger als junger Mordverdächtiger liefert sich ein sehenswertes Duell mit dem ermittelnden Polizisten, der von Stanley Baker gespielt wird. Eine junge Frau ist ermordet worden und der Fall scheint eindeutig klar zu sein. Aber genau das ist er eben nicht. Der junge naive und kraftmeierische Maler ist in die Falle einer raffinierten Femme fatale getappt, und es ist spannend zu sehen, wie er versucht, da wieder heraus zu kommen. Im zweiten Film, „Mörderspiel“ (1961), einer deutsch-französischen Gemeinschaftsproduktion unter der Regie von Routinier Helmut Ashley, beobachten wir einen Frauenmörder dabei, wie er nach der Tat die Wohnung des Opfers aufräumt und seine Spuren beseitigt. Das Ganze wird mit subjektiver Kamera aufgenommen. Hinter dieser stand Sven Nykvist, Stammkameramann von Ingmar Bergmann und zweifacher Oscarpreisträger, so dass man den ganzen Film über eher ungewöhnliche, hochintelligente Bildeinstellungen sehen kann. Wenn also unser unbekannter Täter die Wohnung verlässt, wechselt die Kamera auf einmal den Standort und wir erkennen Harry Meyen, der von einem Autoscheinwerfer geblendet wird. Der Besitzer des Autos, gespielt vom jungen Götz George, hat ihn erkannt. Nun muss der Täter versuchen, den unliebsamen Zeugen los zu werden. Beide fahren auf eine Party und das Mörderspiel beginnt. Im Kino kann man sich auch mal wieder einen guten Krimi gönnen. Wie wäre es im Mitternachtskino auf dem Moritzhof mit „La isla mínima“? Eine herausragende Produktion, die in die Abgründe der spanischen Provinz führt.