Regelmäßig möchte ich in dieser Rubrik Filme oder Serien empfehlen, die Sie im Kino oder auf dem Bildschirm zuhause einmal anschauen sollten. Dabei möchte ich Ihren Blick auf eher Ungewöhnliches lenken.
Heute möchte ich bei den DVDs ein wenig auf die 70er Jahre zurückblicken, als alles irgendwie bunter war. Als dritter Titel in der kleinen Reihe „Creature Feature“ von Koch Media ist gerade „In der Gewalt der Riesenameisen“ erschienen. Diese 1977 entstandene kleine Horrorperle macht richtig Vergnügen, wenn man in der richtigen Stimmung ist. Regisseur Bert I.
Gordon lässt die Ameisen auch mal über Fotos laufen, um sie gigantisch erscheinen zu lassen. Eine etwas jüngere, aber schon sehr gemeine Joan Collins will als Maklerin eine kleine Gruppe von potenziellen Kunden betrügen, als sie in einer abgelegen Gegend von den fiesen Riesenkrabblern überrascht werden. Die können sich durch Pheromone sogar Menschen untertan machen. Ernst nehmen sollte man das alles nicht. Im Gegensatz zu „Der Unbestechliche“, einem großartigen französischen Kriminalfilm aus dem vergangenen Jahr, der mit Jean Dujardin („The Artist“) einen Hauptdarsteller hat, den ich gerne mal unterschätze. Denn er hat eben nicht nur ein wirklich komisches Talent, sondern weiß durchaus auch in einem dramatischen Stoff zu überzeugen. Im Marseille des Jahres 1975 beherrschen Drogenbanden die Stadt. Ein engagierter Richter stellt sich ihnen entgegen. Das erinnert an die harten französischen und italienischen Krimis der 70er, deren Atmosphäre hier perfekt eingefangen wird. So etwas hat eigentlich die große Leinwand verdient, funktioniert aber auch im Heimkino. Darauf einen Dujardin. Oder mal wieder ins Kino gehen. „The Hateful Eight“ von Quentin Tarantino MUSS man auf der großen Leinwand sehen, denn er ist auf 70mm gedreht. Das bedeutet, nur auf einer sehr großen UND breiten Leinwand bekommt man eine Ahnung von dem, was der Regisseur will. Wieder ein Western, aber besser als sein letzter, „Django Unchained“, konzentrierter und sehr gut konstruiert. Die exzellenten Schauspieler und der Morricone-Soundtrack besorgen dann den Rest.