Wer bauen will, sollte über ausreichend Eigenkapital verfügen. Man kann sich den Traum vom Eigenheim auch mit weniger Startkapital erfüllen. Aber wichtige Kriterien müssen dafür beachtet werden.
Von Matthias Kühne
Wer viel Eigenkapital beim Bauen eines Eigenheimes mitbringt, ist besser dran. Die Tilgungsraten und Zinsen sinken mit der Höhe vorhandenen Kapitals. Die Faustformel lautete in der Vergangenheit meistens, 30 Prozent der Gesamtfinanzierungssumme sollte ein Bauherr selbst aufbringen.
Den Rest würde eine Bank finanzieren und die Raten überstiegen in der Regel nicht eine ortsübliche Miete für vergleichbare Wohnraumgröße. Wollte man beim Bauen jedoch ausschließlich auf die Faustformel setzen, wäre es ums Bauen schlecht bestellt.
Die meisten Familien bringen eine so hohe Eigenkapitalquote selten auf. Gerade junge Menschen, am Anfang ihres Berufslebens können selten auf ein angespartes Vermögen zurückgreifen. Traditionell wurde deshalb viel gespart, um dann mit einem soliden Finanzpolster ein Bauvorhaben in Angriff zu nehmen. Nur lohnt sich Sparen bei den heutigen Zinsen nicht mehr. Die Zinsen können mit steigenden Lebenshaltungskosten und Inflationsraten nicht Schritt halten. Deshalb scheint es heute in vielen Fällen vorteilhafter zu sein, das Vorhaben Sparen quasi in die Baufinanzierung zu verlagern.
Man kann sich mit einem realistischen Finanzplan und einer guten beruflichen Perspektive auch mit wenig Eigenkapital den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen. Banken stellen auch in solchen Situationen Darlehen bereit. In Ausnahmefällen werden sogar Projekte ohne Eigenkapital finanziert. Allerdings ist das Risiko für jeden Darlehensgeber dann höher und man muss schon mit höheren Zinsen und damit höheren Tilgungsraten rechnen. Um die kommt man dann auf keinen Fall herum. Günstig ist es auf jeden Fall, wenigstens das Geld für die Grunderwerbsteuer und die Notarkosten mitzubringen. Diese Kosten fallen stets sofort an.
Wer heute den Bau eines Eigenheimes plant, sollte außerdem berücksichtigen, dass die Gesamtkosten eines Vorhabens über dem Preis eines vergleichbaren Objekts in der Vergangenheit liegt. Grundsätzlich muss für Magdeburg festgestellt werden, dass die Baugrundstücke knapper werden und das bei einer nach wie vor wachsenden Nachfrage an Bauwilligen. Das treibt Grundstückspreise langfristig in die Höhe. Mit der neuen Energiesparverordnung hat auch Vater Staat an der Preisschraube gedreht und verteuert mit den gesetzlichen Auflagen den Hausbau. Es ist auch mit einer Bewegung bei den Zinsen nach oben zu rechnen. All das darf bei nicht ausgeklammert werden, um langfristig eine grundsolide Finanzierung auf die Beine zu stellen, die jeder Familie genügend Luft zum Atmen lässt.
Manche junge Paare weichen in Kleinstädte im nahen Umland aus. Dort sind Grundstücke meistens wesentlich preiswerter. Ganz wichtig: Der Blick auf das künftige Haus muss immer eine angemessene Wohnfläche im ausgewogenen Verhältnis zum Einkommen berücksichtigen. Traumhäuser bleiben sonst Luftschlösser. Es ist ratsam, bei der Komplexität eines Bauvorhabens erfahrene Berater an der Seite zu haben. Was heute nicht bedacht ist, kann später fatale Folgen haben und einen ganzen Lebensplan über den Haufen werfen. Unser Team will auch 2016 dafür sorgen, dass sich Träume erfüllen können. Ich wünsche Ihnen für das begonnen Jahr die besten Aussichten.