Langeweile im Job gibt es immer wieder. Erst schleichen sich Rituale und Gewohnheiten ein, dann wird der Job zur Routine und der Spaß geht flöten. Allerdings muss man dabei zwischen temporärer und chronischer Langeweile unterscheiden. Erstere hat nämlich durchaus gute Seiten. So kann Langeweile im Job manchmal nützlich sein, weil sie kreativ macht. Wer sich langweilt, findet die Zeit und Muße abzuschalten. Genau das fördert Kreativität. Wer sich auf eine Lösung konzentriert, lenkt seinen Geist in eine Art Tunnelblick. Langeweile dagegen öffnet den Horizont. Langeweile stimuliert.
Tagein, tagaus immer dieselben Handgriffe zu erledigen, macht unzufrieden. Das aber ist der Schlüssel zu großen Erfindungen. Das Rad wäre wohl nie kreiert worden, wenn die Leute nicht das ewige Schleppen leid gewesen wären. Langeweile entspannt. Wer ständig unter Volldampf steht, findet keine Ruhe. Das ist bekanntlich schlecht für Körper und Geist. Und mal ehrlich: Eine gepflegte Langeweile abends vor der Glotze macht so manchen Folgetag viel produktiver. Überhaupt ist es so, dass bei fast allen Dingen, die wir tun, mit Zeit automatisch so etwas wie eine Übersättigungs-Langeweile entsteht. Forscher nennen dieses Phänomen Varianz Amnesie. Das bedeutet: Wir haben die Tendenz, die vielen abwechslungsreichen Dinge in unserem Leben zu vergessen, weil wir uns auf eine einzige Sache fokussieren, die uns irgendwie nicht mehr kickt. Wenn Sie sich etwa zunehmend bei einer bestimmten Tätigkeit langweilen, konzentrieren Sie sich umso mehr auf andere Aufgaben, die Sie noch immer spannend finden – so kommt auch der Spaß auf den ersten Job zurück