Schon allein die Atmosphäre im Studio des Schauspielhauses vermittelt etwas Heimeliges, durch die besondere Nähe zum Bühnengeschehen. Da fragt man sich als Zuschauer schon, ob es vielleicht in der Wohnung nebenan so sein könnte … Das Stück „Bin nebenan. Monologe für zuhause.“ hatte gerade am Schauspielhaus Premiere.
Es ist die zweite Produktion in der Reihe „Sprungbrett“. Das nutzt mit diesem Stück Regieassistentin Grit Lukas als Debüt. Grundlage ist das gleichnamige Buch von Ingrid Lausund, mit 12 wunderbaren Monologen über Wohlstandsneurosen, Einsamkeit, Beziehungsunfähigkeit. Lukas hat daraus fünf Texte ausgewält und in der Bünenfassung miteinander verwoben. Die unterschiedlichen Einstellungen werden auf drei Darsteller aufgeteilt , was dem Stück Energie gibt. Auf diese Weise kann sich zudem jeder selbst sein passendes Stück „Zuhause“ auswählen. Ob stylisch eingerichtete Wohlstandsoase, die Suche nach „heiter enspanntem Harmoniegefühl“ oder sichere Burg – my home is my castle. Zwischen Designer-Möbeln und innerer Zerrissenheit. Wo lebe ich? Wer lebt mit mir? Wer nebenan? Das Ende bietet sich fürs Publikum etwas unverhofft. Und lässt Raum für Nach-Gedanken. (ab)
Nächste Aufführung: 21. Februar, 19.30 Uhr, Schauspielhaus, Studio