Beim Bau eines Eigenheims sollte man mehr
als nur die finanziellen Aspekte einer Altersvorsorge bedenken.
Von Matthias Kühne
Ein eigenes Haus errichten, bleibt einer der begehrtesten Träume der Deutschen. Und während man sich das Eigenheim in Gedanken ausmalt, nehmen die schönsten Wünsche Gestalt an. Räume werden geplant und ausstaffiert.
Selbst für den Garten entwickelt man sehr konkrete Vorstellungen. Terrassen, Rasenareale, Blumenbeete und Grillplatz, vielleicht sogar ein Pool – alle heutigen Möglichkeiten sollen irgendwie entstehen. Bis ins kleinste Detail denkt man über die Ausstattung des Bades nach und die Einrichtung des Wohnbereiches. Grundsätzlich ist gegen die detaillreiche Planung nichts zu sagen. Doch häufig wird unweigerlich die Tatsache vergessen, dass zum Leben auch das Alter gehört. So denkt man natürlich an ein mietfreies Wohnen als Altersvorsorge, aber in seltensten Fällen daran, dass die dritte Lebensphase auch mit einer wachsenden Immobilität einhergeht. Diese Tatsache wird gern verdrängt.
Wer beim Bau eines Hauses in jungen Jahren schon an die Vermeidung von Hindernissen denkt, muss vielleicht heute ein paar Euro mehr zahlen, spart aber die Umbaukosten viele Jahrzehnte später. Türschwellen, Türrahmenbreiten, Treppenstufen und Badausstattungen werden meistens nicht unter dem Gesichtspunkt ausgewählt, dass sich man im Fall eines Unfalls oder einer späteren körperlichen Altersbeeinträchtigungen selbst Hürden errichtet hat, die dann unüberwindlich sind. Teure Umbauten oder sogar der Verkauf und Auszug können dann die Folge sein. Was man eigentlich auf lange Sicht vordenken wollte, erweist sich plötzlich als sehr kurzsichtig. Im Glauben daran, dass schon alles gut gehen würde, bedenkt man solche Langzeitfolgen nicht. Aufgrund der heutigen hohen Lebenserwartung sind körperliche Beeinträchtigungen, die das Altern mit sich bringt, eher wahrscheinlich.
Es kann eigentlich nur von Vorteil sein, Bauplanungen auf Barriereaspekte hin auszudehnen. Auch wenn sich niemand gesundheitliche Beeinträchtigungen wünscht, man kann sie mit Ignoranz leider nicht verhindern. Ich kann Ihnen nur raten, sich solche Fragen mit einem Archtikten oder der jeweiligen Baufirma zu besprechen. Wer heute weiter denkt, kommt später auch weiter.