Es begann mit einem Traum und einem kleinen Domizil im Hinterhof in der Helmstedter Straße, erreichbar über eine Außentreppe. Dort eröffnete im September 1990 die erste private Musikschule der Stadt. Mit Guido Käpernick brachten sich sechs Musiker als Lehrer ein, als Sponsor wurde das Label Yamaha gewonnen, dessen Name über viele Jahre zum Markenzeichen wurde. Heute hat die „Magdeburger Rock : Pop : Jazz : Schule“ ihren Hauptstandort in der Sankt-Michael-Straße in Sudenburg sowie eine Außenstelle in Stadtfeld, Maxim-Gorki-Straße. Außerdem ging die „Sax’n-Anhalt“ als eigenständige Musikschule daraus hervor. Die Zahl der Schüler hat sich von anfänglich 18 auf rund 500 erhöht.
„In erster Zeit war alles sehr familiär“, erinnert sich Guido Käpernick. Der Ausbau wurde gemeinsam geschafft, alles gemeinsam getan und gemeinsam gefeiert. „Jetzt ist es nicht mehr so leicht, jeden Namen zu kennen“, fügt der Schulleiter hinzu. Menschen jeden Alters kommen an den Lehrort, um ein Instrument zu lernen. Angebote gibt es bereits für Knirpse ab 2 Jahren. Spezielle Kleinkindprogramme zur Förderung von Motorik und der Grundlagen für späteres Musizieren. Es wird gesungen, getanzt, getrommelt… Zwischen dem fünften und siebenten Lebensjahr kann Unterricht für Klavier, Flöte, Keyboard oder an kleinen Gitarren beginnen. Je nach Interesse und körperlicher Voraussetzung. Zu den gefragtesten Instrumenten gehören Gitarre, Klavier und Schlagzeug. Gern besuchen auch Erwachsene die Sudenburger Musikschule. So hat die älteste Schülerin bereits die 70er überschritten. Ein Instrument spielen lernen wollen viele, sagt Käpernick. Die meisten tun es nur für sich, ohne beruflich etwas daraus zu entwickeln. Diese Motivation vermisse er etwas in der jüngeren Generation. Vor allem jedoch fehlt Lehrernachwuchs. Als es die Ausbildung in Magdeburg gab, kamen Studenten, um im Nebenjob zu unterrichten. Nicht selten fanden sie Gefallen daran und blieben. „Heute müssen wir uns in Berlin oder Leipzig nach Musiklehrern umsehen“, erklärt Käpernick. Dort jemanden zu finden, der ausgerechnet in Magdeburg leben und arbeiten will, ist „sehr schwer“. (ab)