Sie kennen das doch auch … Der Wecker klingelt, eigentlich müsste man aufstehen, aber draußen ist es stockfinster und in der Wohnung ist es noch recht frisch. Also wälzt man sich im Bett umher, kuschelt sich unter die Decke und …
… gibt dem Wecker alle paar Minuten zu verstehen, dass er doch noch ein wenig später klingeln soll. Keine Lust aufzustehen. Nun gibt es da eine „neue“ Erfindung, die in solchen Fällen Abhilfe schaffen soll. Glaubt man den Marketingprofis, muss man das Bett ab sofort gar nicht mehr verlassen. Applaus für das japanische Kotatsu, bitte! Aber so neu ist diese Sache eigentlich nicht. Denn das Kotatsu hat in Japan Tradition. Bereits im 17. Jahrhundert soll man diese Form der Heizung gekannt haben. (Ursprünglich kommt es sogar aus China, aber das hören die Japaner meist nicht so gern…).
Früher bestand ein Kotatsu aus einer Grube im Haus, in der mit Holzkohle Wärme erzeugt wurde. Darüber wurde ein Tisch gestellt, um den sich die Familie versammelte. Die modernen Kotatsus sind durchaus raffinierte Möbelstücke. Sie bestehen aus einem niedrigen Tischgestell, in dessen Rahmen eine elektrische Heizung installiert ist. Darüber befindet sich die Tischplatte. Und zwischen Gestell und Platte wird eine Decke geklemmt, die an allen vier Seiten bis auf den Boden reicht. Neu ist nun, dass es das Ganze auch als Bett gibt … mit Tisch und Heizung. Die Marketingprofis sind deshalb der Meinung, dass man dieses Bett nicht mehr verlassen muss. Von dort aus kann man arbeiten, essen oder auch spielen … am Tischlein im Bett, bei wohliger Wärme unter die Decke gekuschelt. Bleibt nur noch die Frage zu klären, liebe Marketingprofis, wie das Essen auf besagtes Tischlein kommt oder was der Kotatsu-Besitzer macht, wenn er mal zur Toilette muss. Da muss wohl eine neue, ausgefeiltere Variante her …
Tina Heinz