Manchmal habe ich den Eindruck, dass der guten alten Handarbeit immer weniger Achtung entgegengebracht wird. Wichtig erscheint nur die ganze Laberei, die einige Leute mit zu viel Freizeit im Internet abhalten. Da wird aufeinander eingedroschen, was das Zeug hält. Und was kommt am Ende raus? Virtuelle Luftblasen, die so sinnvoll sind, als würde man Löcher in die Luft starren. Okay, jeder kocht da sein eigenes Süppchen.
Nur soll man sich dann nicht über den Wortbrei der anderen aufregen. Leute, Leute – da sitzen alle im Glashaus und werfen mit Steinen um sich, aus denen keiner ein Haus bauen kann. Ich rate jenen, die sich als Wahrheits- und Realitätsproduzenten begreifen, weil sie jeden Mist in die Tastatur reinkloppen, mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzukehren. Die Menschwerdung hatte etwas mit den Händen zu tun. Zupacken, schaffen, etwas zustandebringen – darauf kommt es an. Ihr könnt mich ja gern als Klugscheißer bezeichnen, wenn ich hier den pädagogischen Zeigenfinger hochhalte. Aber ich weiß noch, was man mit seinen Händen alles anfangen kann. Sogar unsere Currywürste im Laden gehen mit viel Liebe und Sorgfalt durch die Hände und werden zart massiert, damit sie am Ende einen einzigartigen Geschmack erhalten. So machen das übrigens die meisten, die feine Produkte anbieten. Geht mal in euch und denkt darüber nach, dass die schönsten Dinge des Lebens im Geschick der Hände liegen. Ohne die Feinfühligkeit der Finger zählen die tollsten Liebesschwüre nichts. Das sind die handfesten Tatsachen des Lebens. Stellt also einmal öfter das Gequatsche ein und nehmt das Leben in die Hand. Dann kommt auch was raus. Oder wird der Bauch etwa davon satt, weil ihr den Entenbraten am Bildschirm ableckt? Es muss nicht gleich jeder Tischler, Uhrmacher oder Kunsthandwerker sein, um etwas tolles mit den eigenen Händen erschaffen zu können. Es reicht schon, jemanden an die Hand zu nehmen oder eine echte Currywurst zu reichen. Da ist Realität dran und nicht, weil man das Handy hält.
Bis gleich, Euer Olaf vom Curry54 am Hassel