Das Internet ist eines der wichtigsten Orte geworden, um einen Partner kennenzulernen. Es rangiert auf Platz drei der Möglichkeiten – nach Arbeitsplatz und Freundeskreis. Etwa 16 Prozent der Paare – das sind über sechs Millionen Deutsche – haben sich über das Internet kennengelernt, verraten die Statistiken. 40 Prozent der Singles haben bereits Internetportale genutzt für eine Partnerschaftssuche. Davon gibt ungefähr die Hälfte an, gar keine andere Möglichkeit zu haben, weil der Alltag nicht genug Gelegenheiten biete, sich nach einem Partner umzuschauen.
Das Internet ist flexibler als jeder Freizeittreff. Tag und Nacht können wir suchen und finden, an jedem beliebigen Ort. Somit bietet das Internet beste Chancen, dass „Topf und Deckel“ zusammenfinden. Im Voraus lassen sich Interessen vergleichen, es entsteht schneller Kontakt. Allerdings verführt die Anonymität vielleicht zu Schummeleien. Oder die Fantasie entwickelt eine Vorstellung von der anderen Person, mit der die Wirklichkeit nicht mithalten kann. So empfiehlt es sich, zeitnah aus der virtuellen Welt hinauszutreten und direkten Kontakt aufzunehmen. Beim Telefonieren kann man ausloten, ob man sich versteht. Ein neuer Trend ist die Kontaktsuche per Mobilgerät. Die Apps zeigen Profile potenzieller Partner in der Umgebung. Mit einem Wisch auf dem Handy fällt die Entscheidung: Date oder der Nächste bitte! Das ist verführerisch. Warum mit dem Erstbesten zufrieden geben? Vielleicht gibt es ja noch jemand Besseren … Da kann das Internet zur Ersatzbefriedigung werden. Ständig abrufbare Verehrer und Gesprächspartner gaukeln eine Liebeswelt vor. Man wie Frau fühlen sich geschmeichelt, aufgewertet, interessant.
Auch kann das Internet zum Beziehungskiller werden. Doch dazu ein andermal mehr.
Viel Glück mit Lust und Liebe wünscht
Dr. Torsten Freitag, Sexualtherapie und Paarberatung im Allee-Center