Es gibt ja immer wieder Leute, die behaupten, unterschiedliche Generationen würden sich nicht verstehen. Das verstehe ich nicht. Ihr wisst schon – so frei nach dem Motto, die Alten sind alles Meckerköppe und die Jugend hat ihre eigene Sprache. Da mag ja ein winziger Wurstzipfel Wahrheit dran sein, aber das ist nur oberflächliches Gelaber. Werfen wir mal einen Blick in die Currywurst-Geschichte: 1949 – also genau in der Zeit, als der Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg Fahrt aufnahm, erblickt in Berlin bei Gastronomin Herta Heuwer die erste Currywurst das Licht der Welt. Die Currywurst war so zusagen das erste Trendfood der Republik. Die Aufbaugeneration ist also mit der Wurst groß geworden. Und heute ist sie immer noch eines der beliebtesten Gerichte an deutschen Imbissständen. Oma, Opa, Vati, Mutti, Kind und Kegel – jeder mag Currywurst. Wenn das nicht ein generationsübergreifendes Lebensmittel ist? Ihr seht also, mit ‘ne Currywurst kann man sich in jedem Lebensalter an den Tisch setzen und gemeinsam Freude über Dies und Das klönen. Auch gegen Unstimmigkeiten und Meinungsverschiedenheiten hilft so ein Würstchen mit roter Soße. Wenn nämlich das Essen heiß und scharf ist, erhitzen sich auch keine Gemüter mehr. Gelassenheit kann man über die Nahrungsaufnahme gewinnen, insbesondere mit einer echten Wurst aus Olafs Bratstübchen am Hassel. Übrigens: Selbst wenn die Beißerchen nicht mehr ganz so kräftig zubeißen können, eine Currywurst geht immer. Es wird gern über die deutsche Leitkultur geredet. Ich sag Euch, wenn schon, dann ist die Currywurst das Kulturding der neueren deutschen Geschichte. Wenn Ihr da mit mir nicht auf einer Soße schwimmt, erzähle ich Euch gern mehr über die Pflege der Curry-Tradition. Oder noch besser: Ihr kostet einfach davon. Geschmackserfahrungen sind allemal hilfreicher. Bis gleich, Euer Olaf vom Curry54 am Hassel