Im Kabarett „…nach Hengstmanns“ wurde vom 21. bis zum 23. September zum zweiten Mal der sachsen-anhaltische Kleinkunstpreis „Magdeburger Vakuum“ unter acht Bewerbern vergeben. Vier schafften es über die Vorentscheide ins Finale. Paul Weigl, Lennart Schilgen (beide aus Berlin), Michael Feindler (aus Wuppertal) sowie das Kabarettduo Beier und Hang aus Münschen stellten sich mit ihren Programmen der Jury und dem Publikum.
Ein Fazit des zum zweiten Mal ausgetragenen Wettbewerbs vorab: Diesmal konnten alle Teilnehmer mehr Qualität und Originalität auf die Bühne bringen als bei der Premiere 2015. Insofern hat der Kleinkunst-Ausscheid richtig gewonnen und das Publikum im Saal richtig viel zu lachen. Zum Sieger kürte die sechsköpfige Jury unter Vorsitz von Lars Johanson schließlich Michael Feindler. Der 27-Jährige kann bereits gekonnt Wortspiele treiben. Er joungliert mit Mehrdeutigkeiten von Begriffen und reimt mit Leichtigkeit lustige und nachdenkliche Verse. Goethes Zauberlehrling verpasste er einen aktuellen Text über Bildungspolitik und Konsumgesellschaft und begleitete sich beim Vortrag der Ballade auf der Gitarre. Michael Feindler hat den Vakuum-Pokal zurecht entgegengenommen. Allerdings war die Wahl für die Jury mehr als ein hartes Stück Entscheidungsarbeit.
Die Darbietungen waren eben insgesamt von fast vergleichbarer Qualität. Am Ende mag den Ausschlag eine Art Geschmacksvotum gegeben sein, bei dem auch die Publikumsabstimmung ein gewichtiges Wort mitgesprochen hatte. Der Sieg beim Vakuum-Wettbewerb bringt Michael Feindler nun Auftritte in Magdeburg, im Harz und Staßfurt ein. Sicherlich werden auch die anderen Teilnehmer für ihre überzeugenden Leistungen mit Buchungen rechnen können.
Der Kleinkunstpreis der Hengstmann-Initiatoren hat diesmal jedenfalls junge, frische Gesichter mit viel Satire-Potenzial auf die Kabarettbühne gebracht. Der zweite Ausscheid war zudem ein Quantensprung an durchgängiger Qualität. Das schafft Vorfreude auf die dritte Veranstaltung 2017. (tw)