SinusTon-Festival vom 27. bis 30. Oktober mit Ostasien-Flair
Das Programm des Festivals „SinusTon – 7. Magdeburger Tage der elektroakustischen Musik“ wendet sich in insgesamt 6 Konzerten im Magdeburger Gesellschaftshaus vornehmlich Werken aus Ostasien zu, einem Teil der Welt, der in den letzten 100 Jahren rapiden Veränderungen ausgesetzt war. Im Spannungsverhältnis von Tradition und Technisierung treten auch in der Musik ganz eigene faszinierende Ansätze hervor. Der Festivaljahrgang richtet den thematischen Schwerpunkt auf Künstler aus Japan, China und Korea, ergänzt durch Arbeiten westlicher Komponisten, die mit ihrer Musik auf Inhalte aus der Region Bezug nehmen. So verschränken sich die Bezüge zum Beispiel in der Instrumentierung einiger Werke: das Ensemble „AsianArt“ aus Berlin setzt sich aus Instrumenten aus Ost und West zusammen. Es werden die Uraufführungen zweier Auftragswerke für eine gemischte Besetzung aus asiatischen und europäischen Instrumenten sowie Elektronik zu hören sein – das eine von Shintaro Imai, dem diesjährigen „Composer in Residence” des Festivals, das andere von dem Berliner Komponisten Andre Bartetzki. Das Konzertprogramm des Berliner Sonar Quartetts lotet Parallelen in der Spieltechnik von Saiteninstrumenten aus, anschaulich dargestellt in einem Stück von Bernd Franke, welches die chinesische Laute Pipa dem westlichen Streichquartett gegenüberstellt. In einer Kooperation mit dem Arts Council Ireland ist die Uraufführung eines neuen Werkes der irischen Komponistin Karen Power zu hören, die derzeit als Gastkünstlerin des DAAD in Berlin lebt. Das Saiteninstrument als physiognomische Schnittstelle der Musikkulturen erforscht auch das Programm des Gitarrenduos Conradi-Gehlen mit Werken des zutiefst von japanischen Denkens geprägten John Cage sowie Kompositionen von Toru Takemitsu, Maurizio Kagel und einer weiteren SinusTon-Auftragskomposition Illumina Faciem des in Paris lebenden italienischen Komponisten Valerio Sannicandro. In Solo-Programmen stellen darüber hinaus die japanischen Komponisten und Performer Shintaro Imai und Miki Yui Ihre elektronische Musik vor.
Ergänzt wird das Programm durch zwei Installationen, die für die Dauer des Festivals im Gesellschaftshaus und in den Gruson-Gewächshäusern zu erleben sein werden: für kleine und große Musikfreunde verzaubert die taiwanesische Komponistin Ming Wang mit ihren Fantasie-Miniaturen über Tierstimmen den Innenraum des Palmenhauses der Gruson-Gewächshäuser in einen magischen Urwald. Gegenüber im Gesellschaftshaus wird die Installation mamagoto der japanischen Klangkünstlerin Miki Yui zu entdecken sein. Das Eröffnungskonzert findet am Donnerstag, 27. Oktober, um 20 Uhr im Gesellschaftshaus statt, mit Werken für Instrumente, Lautsprecher und Videoprojektion von Unsuk Chin, Eun-Ji Lee, Nan Liang, Chiyoko Szlavnics, Yoji Yuasa, Shintaro Imai u.a. Bereits um 18 Uhr: Vernissage der Klanginstallationen von Ming Wang und Miki Yui in den Gruson-Gewächshäusern (Eintritt frei). Weitere Termine im Internet unter www.sinuston.org