Am heutigen Universitätsplatz, wo sich das Opernhaus der Stadt Magdeburg befindet, wurde im Jahr 1907 das Zentral-Theater am Kaiser-Wilhelm-Platz eröffnet. Der Magdeburger Generalanzeiger verglich das Haus mit der Bayreuther Bühne und schrieb zur Eröffnung im August: „Was das Zentral-Theater von außen verspricht, hält es auch von innen.
Seine Einrichtungen sind glänzend, gediegen, von verblüffender künstlerischer Einfachheit und Wucht …“
Das 1.800 Besuchern Platz bietende Bühnenhaus war zunächst für sein Varieté-Angebot bekannt. Bis auf ein kleines Orchester gab es kein festangestelltes Personal. Drahtseilakte, Hundedressuren und Pferde-Shows zogen das Publikum an. Erst nach und nach – während des 1. Weltkriegs wurde der Spielbetrieb zwischenzeitlich ausgesetzt – gewann die Operette an Bedeutung (im Gegensatz zum Stadttheater, wo Opern im Mittelpunkt des Interesses standen). Ab 1922 galt das Zentral-Theater bis zu seiner Schließung als reine Operettenbühne.
Wie die meisten Gebäude in der Innenstadt fiel auch das Zentral-Theater der Bombardierung durch die Alliierten zum Opfer. Nach der Zerstörung sollten sechs Jahre vergehen, bis 1951 das Gebäude am ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Platz als Maxim-Gorki-Theater wiedereröffnet werden konnte.
(th)