Wasserdampf: Im Notfall hilft Kondenstrockner

131115pg_jaeger8Ein Bad gehört heute zur Grundausstattung jeder Wohnung. Bauseitig muss dafür Sorge getragen werden, dass keine Feuchtigkeitsschäden auftreten können. Spritzwasserbereiche und Fußböden sind gefließt, feuchte Luft kann durch Fenster oder einen Ventilator entsorgt werden. Für fensterlose Bäder ist eine mechanische Entlüftung vorgeschrieben. Moderne Waschmaschinen und Trockner geben kaum noch Feuchtigkeit an die Raumluft ab. Geschlossene Duschkabinen begrenzen die Freisetzung von Wasserdampf in den Raum.

Hauptquelle für freigesetzten Wasserdampf sind Duscheinrichtungen mit teilweisem oder ganz ohne Spritzschutz. Durch den Kontakt der warmen Wassertropfen mit der Luft erfolgt ein intensiver Feuchtigkeitsübergang an die Raumluft. Die Luftfeuchtigkeit steigt nahezu sprunghaft an. Tapeten und gestrichene Wand- und Deckenflächen saugen diesen Wasserdampf aus der Luft auf, etwas später schlägt sich Schwitzwasser an Fensterscheiben, am Spiegel und an Fliesen nieder. An glatten, nicht saugfähigen Flächen können bis zu 20 Gramm Wasser pro Quadratmeter haften bleiben, saugfähiger Untergrund kann noch deutlich mehr Wasser speichern. Durch Stoßlüften kann der Wasserdampfgehalt der Luft im Bad um etwa 100 bis 150 Gramm verringert werden.

Wasser an Glas und Fliesen hingegen lässt sich mit einem Wischer leicht entfernen. Die Entsorgung der Wandfeuchte bleibt einer notwendigen Dauerlüftung vorbehalten. Hierzu genügt es, das Fenster um lediglich circa einen Zentimeter anzukippen. Ist ein Abluftventilator vorhanden, sollte geprüft werden, ob eine Umrüstung von der üblichen Zeitsteuerung auf Feuchte-gesteuerten Lüftungsbetrieb möglich ist. Wenn nach einigen Minuten Lüfterlaufzeit die Luft trockner geworden ist, schaltet der Lüfter aus. Beim Wiederanstieg der Luftfeuchtigkeit nach etwa einer Stunde schaltet der Lüfter automatisch erneut ein.

Wird im Bad zusätzlich Wäsche getrocknet, empfiehlt sich die Anschaffung eines Kondenstrockners (im Baumarkt ab circa 100 Euro erhältlich). Diese Trockner sind ebenfalls feuchtegesteuert. Bei der Nutzung einer offenen Dusche beispielsweise wird die Luft mit diesem Gerät über zehn Stunden zehn Mal getrocknet, bis der ursprüngliche Wert der Luftfeuchtigkeit wieder dauerhaft erreicht wird. Eckhard Jäger