Weihnachten ohne Glöckchen und Schnee – denn es war Sommer …

Compagnie MD

Die Proben für das Sommertheater beginnen: Regisseurin Gisela Begrich bringt die Mitwirkenden in Schwung. Foto: P. Gercke

Winter und Weihnachten passen eigentlich gar nicht zusammen. Deshalb rückt die Compagnie 09 die Weihnachtsgeschichte ins sommerliche Licht: mit der Inszenierung „Das Jahr Null“. Ab 13. Juli.

Von Birgit Ahlert

Temperaturmäßig ist die Weihnachtsgeschichte schon lange durcheinandergeraten.

Das Jesuskind hätte ziemlich gebibbert, wenn es nackt im winterlichen Stall gelegen hätte. Deshalb wird die Geschichte jetzt wärmemäßig geradegerückt: Die Compagnie Magdeburg 09 erzählt, wie die Geschichte „Im Jahr Null“ wirklich war. Unter diesem Titel präsentiert das Ensemble ab 13. Juli die Geschichte des Weihnachtsfestes  als heiteres Sommertheater mit Musik an passendem Ort, am Dom, im Garten der Möllenvogtei.
„In Israel war es natürlich warm“, sagt Regisseurin Gisela Begrich, „deshalb passt das Theaterstück über die Geschehnisse wunderbar in den Sommer, um die Situation von damals zu verdeutlichen, ganz ohne Glöckchen und ohne Schnee.“ Wenn sich die Compagnie dem Thema widmet, dann „wird es weder ein Vortrag sein, noch ein Krippenspiel“, erklärt Gisela Begrich, Weihnachtslieder werde es schon gar nicht geben. Vielmehr jedoch geht die Inszenierung an den Ursprung – eben in das „Jahr Null“.  Begrich: „Ich denke, das Thema ist reizvoll und liegt im Trend. Wir möchten nämlich ein Stück weit die Traditionen des Abendlandes aufarbeiten, von denen ja viele meinen, sie verteidigen zu müssen, ohne sie zu kennen.“
Erzählt wird die Geschichte des Weihnachtsfes-
tes von der Geburt Jesu, über die Festlegung des Festes auf den 24. 12. durch den Papst Silvester bis zur Cola-Firma, die ja bekanntlich den Weihnachtsmann erfand. Weiter treten auf: Luther, Melanchthon, Vertreter von des DFB und Opa Sepp, Oma Gabi sowie weitere Familienmitglieder.
Und auch ohne Weihnachtslieder wird das Programm musikalisch – dafür sorgt vor allem Christoph Deckbar, der wie bei den vorigen Programmen maßgeschneiderte Kompositionen beiträgt.
„Heiter mit ernsthaftem Hintergrund“, nennt Gisela Begrich die neue Inszenierung, zu der Bernd Kurt Goetz das Buch geschrieben hat. Er ist mit der Compagnie und Gisela Begrich bekannt dafür, alte Geschichten neu zu erzählen. Angefangen vom „Bördefaust“ zählen „König Lear“, der „Jedermann“ oder auch die „Geschichte Magdeburgs in einer Vorstellung“ als Beispiele dazu.
Neben professionellen Schauspielern werden als „special guest“ bekannte Persönlichkeiten der Stadt zu erleben sein. In diesem Jahr sind es der gerade aus dem Amt verabschiedete Bürgermeister und Kulturbeigeordnete Rüdiger Koch, Werner Kaleschky, ehemaliger Beigeordneter für Stadtentwicklung,  und Winfried Schubert, ehemals Finanzchef der SWM. Auch Kinder sind dabei. Denn was wäre Weihnachten ohne Kinder? Fragt Gisela Begrich augenzwinkernd und macht doppelt neugierig. Wie weihnachtlich wird das Sommertheater? Nach der Inszenierung jedenfalls werde das Publikum Weihnachten und das christliche Abendland mit anderen Augen sehen, verspricht die Regisseurin.  Zu erleben ab 13. Juli  bis 1. August täglich außer sonntags um 20.30 Uhr  im Möllenvogteigarten; am 1. August zusätzlich als Nachtvorstellung 23.30 Uhr.

Infos unter: www.cmd-09.de