Da im aufstrebenden Mittelalter der Platz auf den innerstädtischen Grundstücken knapp war, die Nachfrage nach Immobilien dennoch immens anwuchs, begann man, einige Grundstücke mit zwei Häusern zu bebauen. So auch im Breiten Weg 42, das bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieg zwei Wohnstätten aufweisen konnte. Das Eckhaus am Breiten Weg (in Höhe des heutigen Café Flair) gehörte Andreas Döring, das in der Königshofstraße gelegene der Witwe Ulrich Rittes. Zum Grundstück gehörte auch als Hinterhaus Königshofstraße10. Nach 1631 erwarb der Weinhändler Georg Kühlewein, einer der größten Grundstücksspekulanten der Altstadt, die Brandstätten und trat sie 1651 an den Seidenkramer Joachim Dreyer ab. Dreyer errichtete auf dem Eckgrundstück ein Haus und verkaufte 1657 dieses mit dem gesamten Boden für 600 Taler an den Seidenkrämer Georg Giese, der auf beiden Stätten ein neues Haus baute. Ab spätestens 1914 waren die Kaufleute Josef Maizner und Sigismund Sternberg Eigentümer des Hauses. 1938 erwarb die Stadt Magdeburg das im geplanten Ost-West-Durchbruch liegende Grundstück von den jüdischen Eigentümern, die inzwischen in Berlin wohnten. Da die Bauakte nicht überliefert ist, lassen sich keine Aussagen zur Baugeschichte des dreigeschossigen, zum Breiten Weg fünfachsigen Eckhauses an der Königshofstraße treffen.