Zeitreise: Breiter Weg Nr. 11

Breiter_Weg_11 neuDer Breite Weg – erstmals erwähnt im Jahr 1207 ist seit Jahrhunderten die Hauptverkehrsader Magdeburgs. Sein Bild änderte sich im Laufe der Zeiten – Brände, Kriege und neue Verkehrsströme hinterließen im Laufe der Jahrhunderte Spuren in der „Vorzeige-Straße“.
Menschen prägten das Antlitz, in dem sie Häuser errichteten und hier ihren Geschäften nachgingen. 1631 war der Brauer Adrian Gentz Besitzer des Brauhauses im Breiten Weg 11. Die Stätte wurde nach 1631  geteilt: Den Südteil besaß 1635 Hans Georg Brendel, 1642/45 der Kannengießer Andreas Bartels.

Den Nordteil verkaufte Gentz 1642 für 150 Taler an den Kaufmann Hans Kramer, dieser wiederum 1645 für 250 Taler an den kaiserlichen Leutnant Martin Bartels, späterer Rittmeister und Ratskämmerer. Dieser hat dann wohl von seinen Verwandten, dem Kannengießer Bartels bzw. dessen Erben, den südlichen Teil dazu erhalten und errichtete 1651 ein Haus. Bartels wird zuletzt 1683 genannt, 1687 und 1694 seine Witwe, 1704 seine Erben, die das Haus 1724 verkauften. 1803 besaß es Kahlenberg, 1845 die Witwe Kahlen-berg. 1866 ließ der Particulier A. Offenhammer zwei Etagen auf das nun viereinhalbgeschossige, siebenachsige Wohn- und Geschäftshaus aufstocken. Die Mittelachse des Gebäudes wurde durch ein balkongekröntes Portal und aufwendige Fensterverdachungen betont. 1907 gehörte das Haus Frau Landgerichtspräsident Nessel aus Allenstein in Ostpreußen, 1914 dem Landgerichtspräsident M. Neßel aus Allenstein in Ostpreußen und 1925 einem Privatmann M. Nessel aus Goslar am Harz, vermutlich identisch mit dem vorgenannten. 1938 und 1940 wurde ein Mohl aus Bremen als Eigentümer genannt.
Das Haus gegenüber der Leiterstraße  wurde im 2. Weltkrieg zerstört und abgerissen.