Bis zum Jahre 1631 wurde Joachim Bernd (auch Behrend) als Besitzer des Brauhaus und Gasthof „Zur schwarzen Lilie“ im Breiten Weg 23 verzeichnet. Das Grundstück war ein Lehen des Klosters Unser Lieben Frauen. Wahrscheinlich zählte er zu den Opfern der Erstürmung Magdeburgs im Dreißigjährigen Krieg,
denn der Brauer Joachim Kamrath ehelichte die Witwe Bernds und führte das Brauhaus bis 1644. Seine Witwe wurde 1646 und 1653 als Besitzerin der Stätte geführt. 1675 verzeichnen die Akten Heinrich Zarnitz als Besitzer. 1682 besaß der Barbier Michael Zernitz das Haus. Er verkaufte es 1684 für 730 Taler an den Hausschlächter und späteren Gastwirt Kaspar Amhoff, zuletzt 1705 genannt. Amhoff vererbte es an seine Witwe, diese an Karl Peter Amhoff, der 1709 und bis 1717 als Eigentümer genannt wurde. Dessen Witwe Dorothee Abigail, geb. Gebhardt, Tochter des Scharfrichters, besaß es bis 1721. Im 19. Jahrhundert war das Haus im Besitz der Wedemeiers. 1803 und 1845 wurde ein Wedemeyer genannt, 1817 der Gastwirt Christian Wedemeier und 1870 der Kaufmann Wedemeyer. 1891 war der Kaufmann Löhr Eigentümer des viergeschossigen, zum Breiten Weg vierachsigen Wohn- und Geschäftshauses, 1914 und 1925 der Kaufmann Bernhard Münzer, 1938 Frau A. Münzer und 1940 der Kaufmann W. Oehlmann.
1948 war die Fa. Wolter Söhne Eigentümerin des Trümmergrundstückes, das Haus wurde beim Bombenangriff 1945 bis auf die Grundmauern des Erdgeschosses zerstört.