Blutspende: Mit einer guten Tat ins neue Jahr starten
Von Jacqueline Heß
Erfreuliches gibt es für alle Spenderinnen und Spender und diejenigen, die es mal werden wollen, aus dem Institut für Transfusionsmedizin des Magdeburger Universitätsklinikums zu berichten. Die Aufwandspauschale für die Blutspende wurde bereits vor einigen Monaten auf 20 Euro ab der 2. Spende angehoben.
Außerdem wurde die Altersgrenzen für die Zulassung zur Blut-, Plasma- und Thrombozytenspende korrigiert. Zukünftig können Erstspender bis zum 69. Lebensjahr mit der regelmäßigen Blutspende beginnen. Wer nachweislich in anderen Einrichtungen Blut gespendet hat, kann auch nach dem 70. Geburtstag in der Uni-Blutbank Blut spenden. Regelmäßige Blutspenden sind möglich, solange die Gesundheit es zulässt. Die individuelle Entscheidung dazu trifft der Arzt bei der Spenderuntersuchung, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme weiterer Laborkontrollen. Plasma- und Thrombozytenspenden können bis zum 69. Lebensjahr geleistet werden. Eine weitere erfreuliche Nachricht: Auch Frauen sind an der Uni-Blutbank wieder zur Plasmaspende zugelassen!
Jeder weiß mittlerweile um die lebenswichtige Bedeutung des Blutes, die vor allem dann ins Bewusstsein rückt, wenn es an Blutpräparaten mangelt: Wir wissen von lebensbedrohlichen Erkrankungen, schweren Operationen oder tragischen Unglücksfällen, bei denen die Betroffenen ohne Bluttransfusion kaum oder gar nicht überleben könnten. Die notwendige medizinische Behandlung ist dann nur dank der Blutspenden vieler freiwilliger Spender möglich. Mehr als 80 Prozent aller Bundesbürger erhalten mindestens einmal im Leben eine Blutkonserve oder andere Blutprodukte. Jährlich werden in Deutschland mehr als vier Millionen Blutkonserven benötigt, allein ca. 18 000 Blutkonserven für die Versorgung der Patienten der Universitätsklinik Magdeburg.
Bei der Blutspende werden etwa 500 Milliliter Vollblut aus der Armvene in ein Beutelsystem, bestehend aus vier miteinander verbundenen Beuteln, gespendet. Dieses Beutelsystem liegt während der Blutentnahme auf einer Waage, die zum einen die korrekte Füllmenge überwacht und zum anderen das gespendete Blut mit einem Stabilisator vermischt, der die Gerinnung des Blutes verhindert und die Lagerung des fertig gestellten Medikamentes ermöglicht. Im Anschluss an die Blutentnahme erfolgt nach einer ersten Lagerung auf einer Kühlplatte die Weiterverarbeitung zur Blutkonserve. Dazu wird das Blut im Beutelsystem gefiltert, zentrifugiert und anschließend ein Erythrozytenkonzentrat (Blutkonserve) separiert.
Die Spende von Plasma, der flüssigen Komponente (55 Prozent) des Blutes, erfolgt in einem maschinellen Spendeverfahren. Der wesentlichste Bestandteil des Plasmas sind die Bluteiweiße mit ihren speziellen, oft lebenswichtigen Funktionen bei der Blutgerinnung, beim Transport der verschiedenen Stoffe und bei der Infekt-Abwehr. Aufgrund der vielfältigen Inhaltsstoffe mit ihren wichtigen Funktionen wird Blutplasma nicht nur unmittelbar zur Transfusion verwendet (beispielsweise bei sehr großen Blutverlusten), sondern es bildet auch den Ausgangsstoff für zahlreiche Arzneimittel. Das Blut wird aus einer Armvene entnommen und unter Zusatz von gerinnungshemmenden Mitteln dem Plasmapheresegerät zugeführt. Dort werden Plasma und Blutzellen getrennt. Während die Blutzellen wieder in den Körper des Spenders zurück fließen, wird das Plasma in einem Beutelsystem gesammelt und nach Beendigung der Spende tiefgefroren. Die entnommene Plasmamenge beträgt pro Spende 600 Milliliter Plasma. Gefrorenes Frischplasma muss mindestens vier Monate in Quarantäne gelagert werden und darf erst nach einer erneuten Blutuntersuchung des Spenders freigegeben werden. Der Körper bildet Plasma sehr viel schneller wieder nach als z.B. die roten Blutkörperchen. Deshalb kann Plasma im Abstand von sieben Tagen, maximal jedoch 45 Mal im Jahr gespendet werden.
Thrombozyten können ebenfalls gespendet werden: dies sind Blutbestandteile, die für die Blutgerinnung im Körper zuständig sind. Sie werden im Knochenmark gebildet und in die Blutbahn abgegeben. Kommt es zu einer Verletzung der Gefäßwand, werden die Thrombozyten durch chemische Stoffe aus der Gefäßwand aktiviert, sie bleiben an der Gefäßwand kleben und „verstopfen“ das entstandene Loch. Bei einem Mangel an funktionsfähigen Thrombozyten kann es zu größeren, oft auch lebensbedrohlichen Blutungen kommen. Der Patient benötigt dann ein Thrombozytenkonzentrat.
Blutspenden sind in der In der Magdeburger Uni-Blutbank zu den Öffnungszeiten ohne vorherige Anmeldung möglich. Mitzubringen sind der Personalausweis und ein bisschen Zeit. Wer Plasma- oder Thrombozyten spenden möchte, sollte vorher auf jeden Fall in der Uni-Blutbank Blut spenden. Diese beiden Spendearten erfordern eine vorherige Terminvereinbarung.
www.blutspende-magdeburg.de