Regelmäßig möchte ich in dieser Rubrik Filme oder Serien empfehlen, die Sie im Kino oder auf dem Bildschirm zuhause einmal anschauen sollten. Dabei möchte ich Ihren Blick auf eher Ungewöhnliches lenken.
Es gibt eine wunderbare neue DVD-Edition von „Spuren auf dem Mond“, einem so genannten Giallo, also einem italienischer Thriller, den der hierzulande eher unbekannte Regisseur Luigi Bazzoni 1975 gedreht hat. Eigentlich ist es kein reiner Kriminalfilm, sondern eher das Psychogramm einer einsamen Frau, die von der grandiosen Florinda Bolkan mit fieberhafter Eindringlichkeit verkörpert wird.
Sie versucht sich zu erinnern, wo sie ein paar Tage ihres Lebens verbracht hat, die aus ihrem Gedächtnis gelöscht zu sein scheinen. Immer wieder träumt sie von einem auf dem Mond zurück gelassenen Astronauten und einer geheimnisvollen Organisation um einen Doktor Blackmann, der von Klaus Kinski in einer kleinen Rolle geradezu diabolisch gespielt wird. In der Edition befindet sich zusätzlich Bazzonis Langfilmdebüt „La Donna Di Lago“ von 1965, aber nur im italienischen Original mit deutschen Untertiteln. Ein kleiner schwarz-weißer Krimi, der das Talent des Regisseurs schon erkennen lässt. Zwei unterschätzte Perlen des italienischen Kinos, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Ins Kino sollte man sowieso öfter gehen. Vom 2.-3.Februar kann man sich zu einem kleinen Mitternachtskinofestival in’s Schauspielhaus begeben, wo man mit „Nude on the Moon“ einem Science-Fiction-Nudistenfilm von der amerikanischen Exploitation-Regisseurin Doris Wishman begegnen kann. „Zombies from Outer Space“ ist eine deutsche Amateurproduktion, die sehr professionell aussieht. Sie führt, nicht ganz ernst gemeint, in das Bayern der Nachkriegszeit. „Die Farbe“ schließlich, eine Lovecraft-Verfilmung aus deutschen Landen, die eine Menge Preise gewonnen hat, schafft es, eine unheimliche Stimmung zu erzeugen, welche dem großen amerikanischen Horrorautoren mehr als gerecht wird.
Und wer einfach nur zuhause alles über Film erfahren möchte, sollte sich unbedingt im offenen Kanal oder im Internet „Filmlook“ ansehen, ein neues Filmmagazin aus Magdeburg, bei dem ich ein wenig mitwirken darf.