Kurzsichtigkeit ist nicht nur ein Symptom mangelnder Sehfähigkeit, sondern mehr noch ein weitverbreitetes Phänomen in der politischen Landschaft. Nach Begutachtungen des Verstandesamtes geht es in der Analyse häufiger weniger darum, ob Kurz- oder Weitsichtigkeit statistisch nach politischen Farben klassifiziert werden kann.
Die Beinträchtigung ist offensichtlich über alle Parteien relativ gerecht verteilt. Derzeit wurde eine schwere Kurzsichtigkeit bei den bildungspolitischen Lenkern diagnostiziert. Nach dem von der Regierung und den Koalitionsparteien der Wille bekundet wurde, in Sachsen-Anhalt deutlich mehr Lehrer zu beschäftigen und entsprechende Stellen ausgeschrieben wurden, stellte man jetzt auf ministerialer Ebene fest, dass es keinesfalls ausreichend Bewerber für die Stellen gibt. Von 268 Stellen, die bereits im April ausgeschrieben waren, können noch immer 48 nicht besetzt werden. Kürzlich wurden weitere 320 Plätze ausgeschrieben. Für die kommenden Jahre wird ein steigender Bedarf an qualifizierten Lehrkräften prognostiziert. Für die zu geringe Zahl an Bewerbern hat das Ministerium zwei Hauptgründe benannt: 1. Das Land würde insgesamt zu wenig Lehrer ausbilden und 2. Potenzielle Lehramtsanwärter wollten vorrangig in den großen Städten arbeiten, aber kaum eine Stelle im ländlichen Raum annehmen wollen. Dass solche Entwicklungen nicht voraussehbar waren, deutet auf eine eingeschränkte politische Sehfähigkeit hin. Das Verstandesamt prüft derzeit die Abordnung von Augenfachärzten nach Sachsen-Anhalt. Leider praktizieren im Land auch viel zu wenige Augenärzte. Die Ursachen für verstärkt auftretende politische Kurzsichtigkeit ist offensichtlich auch auf einen Planungsmangel im Gesundheitsbereich zurückzuführen. Das Verstandesamt regt an, Politiker künftig einer augenärztlichen Untersuchung zu unterziehen, bevor sie ihr Amt antreten dürfen. Werden Sehdefizite festgestellt, werden Sehhilfen verordnet.
i. A. Knüllig-Dingeldeu, Verstandesamtsrat