Regelmäßig möchte ich in dieser Rubrik Filme oder Serien empfehlen, die Sie im Kino oder auf dem Bildschirm zuhause einmal anschauen sollten. Dabei möchte ich Ihren Blick auf eher Ungewöhnliches lenken. Bei schlechter Laune helfen heitere Filme, die den Herbst wieder leuchten lassen. Frisch auf DVD erschienen ist „Der Apfel ist ab“, eine deutsche Komödie von Altmeister Helmut Käutner aus dem Jahre 1948. Leider ist es nicht die Originalversion, sondern eine um 20 Minuten gekürzte Fassung. Die fehlenden Szenen hätte ich gerne im Bonusmaterial gesehen, aber man sollte sich deshalb nicht die Laune verderben lassen. Eigentlich handelt es sich um die Verfilmung eines etwas älteren Programms des Kabaretts „Die Nachrichter“, welches 1935 von den Nazis geschlossen wurde. Dabei geht es gar nicht so politisch zu. Die Probleme eines Apfelsaftfabrikanten im Nachkriegsdeutschland, welche realistisch gezeigt werden, lösen sich in einer himmlischen Traumwelt auf. Eigentlich wollte sich Adam Schmidt ja umbringen, aber nach vielen Szenen und Songs, die in Himmel und Hölle spielen und wo die Personen aus der Realität in anderen Rollen wieder auftauchen, wird am Ende alles gut. Nicht alles ist unbedingt gelungen, macht aber letztendlich doch einen Heiden(!)spaß. „Monty Pythons wunderbare Welt der Schwerkraft“ ist in einem sehr hübschen Mediabook (DVD und BluRay) erschienen. In wunderbarer Bildqualität erstrahlt der Kinoerstling der britischen Comedy-Gruppe und lustig war er ja schon immer. Es sind die besten Sketche aus ihrer Fernsehshow, die hier noch einmal verfilmt wurden. Dabei aber wurden sie nicht etwa verwässert, sondern genau so scharf und auch heute noch überaus komisch wie schon im Fernsehen. Natürlich mit dem toten Papagei, dem singenden Holzfäller und Verteidigungsstrategien gegen Angreifer, die mit Obst bewaffnet sind.
Das Mitternachtskino auf dem Moritzhof ist nicht ganz so lustig. Aber „Polder – Tokyo Heidi“ ist dafür ein großartiger abgedrehter deutsch-schweizerischer Science-Fiction-Film, der in die Abgründe eines Videospiels führt, das langsam zur Realität wird. Oder ist es umgekehrt?