Film verrückt: Tipps von Lars Johansen

230715PG_Kabarett1Regelmäßig möchte ich in dieser Rubrik Filme oder Serien empfehlen, die Sie im Kino oder auf dem Bildschirm zuhause einmal anschauen sollten. Dabei möchte ich Ihren Blick auf eher Ungewöhnliches lenken. Weil Weihnachten vor der Tür steht, empfehle ich Ihnen heute mal zwei Veröffentlichungen, die nicht ganz so preiswert sind. Gemeinsam ist ihnen, dass sie beide im Jahre 1973 entstanden sind, aber sonst könnten sie kaum unterschiedlicher sein.

Zum einen haben wir hier „Lisa und der Teufel“ von Mario Bava, einen unterschätzten kleinen surrealistischen Höllentrip mit Telly Savalas, der (lange vor „Kojak“) einen lollylutschenden Teufel gibt, welcher mit Menschen und Puppen ein grausames Spiel in einem seltsamen Labyrinth aus Häusern und Gassen treibt. Die schöne neue Edition enthält zusätzlich die vom Produzenten umgeschnittene und um einige Ekelszenen ergänzte Fassung, in der es um einen Exorzismus geht. Diese Fassung war bisher nur bei arte zu bewundern und stellt ein sinnvolles Extra für den wahren Fan dar. Die Originalfassung ist definitiv ein Meilenstein des fantastischen Films der 70er Jahre. Zum anderen ist jetzt endlich „Klimbim“ vollständig auf DVD erschienen. Bisher konnte man diese einflussreiche und stilbildende (west)deutsche Comedyserie nur bei Wiederholungen im Fernsehen bewundern. Jetzt kann man sich endlich ein Bild davon machen, wie und warum Ingrid Steeger und Elisabeth Volkmann von Darstellern in Erotikfilmen zu echten Stars wurden. Regisseur Michael Pfleghar landete einen Volltreffer, als er mit „Klimbim“ amerikanische Comedyformate nach Deutschland exportierte. Manches erscheint heute ein wenig verstaubt, anderes dagegen ist so witzig wie am ersten Tag.

Das Mitternachtskino auf dem Moritzhof lohnt immer wieder einen oder mehrere Blicke. Im Januar zum Beispiel läuft „Opera“ vom italienischen Meisterregisseur Dario Argento. Ein großartiger Film aus dem Jahr 1988, der jetzt zum ersten Mal hierzulande ungekürzt auf der großen Leinwand zu erleben ist. Es ist die Geschichte vom Phantom der Oper, die hier zeitgemäß und bilderreich neu interpretiert wird.