Regelmäßig möchte ich in dieser Rubrik Filme oder Serien empfehlen, die Sie im Kino oder auf dem Bildschirm zuhause einmal anschauen sollten. Dabei möchte ich Ihren Blick auf eher Ungewöhnliches lenken.
Eine wirklich schöne Veröffentlichung ist dieser Tage bei Capelight erschienen. Es handelt sich dabei um ATEMLOS von 1983, ein Remake von Jean-Luc Godards „Außer Atem“. Richard Gere spielt die Belmondo-Rolle so aufgedreht und entfesselt, dass man endlich einmal sieht, was für ein wirklich guter Schauspieler er tatsächlich ist.
In dem Mediabook befindet sich als Dreingabe die Bluray von Godards Original, so dass man beide Filme auch direkt miteinander vergleichen kann. Dabei schneidet der neuere Film von Jim McBride gar nicht so schlecht ab. Damals von der Kritik vielfach als oberflächlicher Möchtegern-Kultfilm unterschätzt, gewinnt er beim Wiedersehen (in endlich einmal ordentlicher Bild- und Tonqualität) gewaltig.
Bei „Der Schädel des Marquis de Sade“ aus dem Jahr 1965 handelt es sich um einen eher unbekannten kleinen britischen Horrorfilm, der frisch auf DVD erschienen ist. Mit Peter Cushing, Chris-topher Lee und Regisseur Freddie Francis sind interessante Akteure mit dabei, die öfter bei den Filmen der Hammer-Studios auftauchten. Francis war auch als Kameramann tätig und hat u.a. mit David Lynch zusammengearbeitet. Hier haben wir es mit einer Produktion der Amicus zu tun, einer Firma, die auf eher preiswerte Horrorfilme spezialisiert war. So vermag der Totenschädel, welcher Menschen beeinflussen kann, Morde zu begehen, vielleicht nicht ganz zu über-, aber wenigstens wohligen Grusel zu erzeugen.
Im Kino sollte man sich auf dem Moritzhof „Der Bunker“ ansehen, einen deutschen Independentfilm, der mit einem klaustrophobischen Setting und vielen absurden Einfällen zu gefallen weiß. Wenn man sieht, wie ein kleiner Junge von einem Erwachsenen gespielt wird oder ein Außerirdischer als Narbe auf dem Bein von dessen Mutter inkarniert, dann hat man einen ganz guten Eindruck von der surrealen Atmosphäre.